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2 berühmte Argentinier und einen Brasilianer für Borussia Dortmund

Fröh –hö- liche Weihnacht überall, endlich neue Spieler, tönt der Schall.

So oder so ähnlich muss es zu dieser Jahreszeit in den Köpfen der Spielerberater und Sportdirektoren, der Trainer und Budgetgremien, der Macher und Entscheider und natürlich der Fans aussehen. Bei Transferkritiker ist das auf jeden Fall so sicher wie Familienstreit am ersten Weihnachtstag. Auch die Macher der Borussia aus Dortmund, namentlich Watzke, Zorc und Tuchel, müssen sich berufstechnisch damit auseinandersetzen. Ganz oben auf der Liste dürften dieses Jahr ganz besondere Spieler stehen: Die beiden Argentinier Con Stanz und Ru Tine sowie der Brasilianer Gedu Eldinho.

Der springende Punkt ist nämlich, dass der Borussia nichts Schlimmeres passieren könnte, als noch einen Spieler an das anspruchsvolle, wechselhafte Taktikformat des Laptoptrainers Tuchel anpassen zu müssen. Die Saison der Borussia verläuft bereits auf einem konstanten Auf und Ab. Erst letztes Wochenende gab es nach dem Sieg gegen die Bayern und den 12 Tore Wahnsinn gegen Warschau eine Niederlage gegen Frankfurt, die es in sich hatte. Tuchel bescheinigte seiner Mannschaft danach ein Komplettdefizit.

Weihnachtsbäumchen wechsel dich

Aber woran liegt diese Achterbahnfahrt denn? An der fußballerischen Qualität der Spieler kann nicht gerüttelt werden. Sogar so junge Spieler wie Osmane Dembele oder Christian Pulisic können mit der Kugel Dinge machen, die erfahrenden Bundesligaverteidigern Alpträume bereiten. Aber selbst Kreisligatrainer wissen: 11 gute Kicker machen keine Mannschaft. Und Tuchel hat mehr als 11 gute Spieler und lässt auch jeden regelmäßig spielen. Das große Problem dabei ist, dass so etwas wie Routine, Spielrhythmus und Automatismen kaum gebildet werden können. Tuchels taktische Pläne sind zwar keinesfalls falsch, passt er seine Taktik doch immer an den Gegner an, scheinen die jungen Spieler in ihrer Komplexität aber doch zu überfordern.

Wenn der Dortmunder Coach 22 Spieler auf dem taktischen Niveau von Philipp Lahm zur Verfügung hätte, würde Dortmund vermutlich sämtliche Rekorde brechen. Er hat sie aber nicht. Die jungen Kicker müssen taktisch an das Dortmunder Niveau und Tuchels Variabilität angepasst werden, sowas braucht ein wenig Geduld, die Dortmund aber im Moment nicht hat. Als Beweis lässt sich die letzte Saison sehen, in der Dortmund mit den weitaus erfahreneren Spielern Hummels, Gündogan und Mkhitaryan die punktemäßig beste Saison aller Zeiten spielte.

Lange Rede, kurzer Sinn: das Dortmunder Team braucht Zeit und Tuchel möglicherweise eine Startelf, die sich ein paar Spiele lang einspielen darf und nur punktuell rotiert wird.

Aber was wäre wenn, liebe Borussia?

 Aber was wäre wenn sie nun tatsächliche einen neuen Spieler verpflichten sollten? Wie müsste dieser aussehen? Um Dortmund weiterzuhelfen müsste der neuen Spieler taktisch flexibel sein, Änderungen schnell adaptieren und auf dem Platz an sein Umfeld dirigieren. Die beste Position dafür ist die Schaltzentrale im Mittelfeld, die mit Julian Weigl meist mit einem gutem Fußballer besetzt ist, der aber noch kein Anführer und Leitwolf ist und sein kann.

Für diese Zentrale suchen wir also jemanden der erfahren, ein Anführer und taktisch gut geschult ist. Außerdem müsste er die Bundesliga gut kennen, um keine große Eingewöhnungszeit zu benötigen. Kurzum, Borussia Dortmund bräuchte: Bastian Schweinsteiger!

Finanziell würde er keine Herausforderung sein und bei Manchester steht er trotz Kurzcomebacks weiterhin auf dem Abstellgleis. Zu ManU sind die Beziehungen außerdem nach dem Wechseln von Kagawa und Mkhitaryan gefestigt. Realistisch ist das mit Sicherheit aber nicht.

Was realistisch wäre ist der Transfer des Gladbachers Dahoud. Er ist durch seine sporadischen Einsätze unter dem umstrittenen Schubert unzufrieden und Thomas Tuchel wollte ihn bereits im Sommer, als Gündogan-Ersatz. Das Problem dabei: Tuchel hätte wieder einen neuen, jungen, talentierten Spieler, den er in sein System einbauen und Spielpraxis geben müsste. Dass Dahoud größtenteils auf der Bank versauert, wäre für niemanden optimal.

Welche Transfers sollte Dortmund denn nun tätigen? Die Antwort ist erstaunlich einfach: Sie sollten verkaufen. Denn jemand wie Nuri Sahin, den die Lebensjahre aus dem Talentstatus verbannten, wird vermutlich nicht mehr als Stammspieler für die Borussia auflaufen. Andere Mannschaften aus der Bundesliga wären allerdings froh, einen so erfahrenen Spieler in ihren Reihen zu wissen. Weitere Kandidaten wären der grade wieder genesene Neven Subotic, der erst im Sommer verpflichtete Mikel Merino und Jo Ho Park. Durch Verkäufe sinkt die Rotation und eine Mannschaft kann sich einspielen, birgt aber auch das Risiko, dass Verletzungen, die die Borussia immer wieder plagen, schlechter aufgefangen werden können.

Arbeitsreiche Feiertage

Der Winterpausefahrplan der Borussia sollte also klar definiert sein: Statt noch mehr neuen Spieler zu holen, sollten sie die Zeit nutzen die vorhandenen Jungs taktisch besser zu schulen und das Zusammenspiel zu fördern. Im Optimalfall den Kader etwas ausdünnen, um das verbleibende Team näher zusammen zu bringen. Spieler wie Castro, Reus und Sokratis sind gefordert, die jungen anzuweisen und zusammen ein Kollektiv zu bilden, das Schwankungen nicht mehr auftreten lässt. Und vielleicht bekommt Tuchel ja auch noch ein Buch geschenkt. Titel: Never change a winning Team.

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