Nur ein Saison-Sieg und die schlechteste Punktausbeute nach 14 Spieltagen in ihrer Bundesliga Geschichte. Die TSG 1899 Hoffenheim steht in dieser Saison so katastrophal da, wie nie zuvor. Mit Feuerwehrmann Huub Stevens wurde Ende Oktober ein Trainer verpflichtet, der bereits in den vergangenen zwei Jahren beim VfB Stuttgart für kurze Zeit engagiert wurde und in beiden Spielzeiten die Schwaben noch vor dem Abstieg rettete. In dieser Saison soll er nun die TSG 1899 Hoffenheim vor dem Gang in die Zweitklassigkeit bewahren. Wie die Situation momentan aussieht und auf welchen Positionen und in welchen Mannschaftsteilen es hapert, erfährst du hier.
Bisheriges Fazit
Unter Ex-Trainer Markus Gisdol konnte die Mannschaft nicht mehr das abrufen, was sich die Verantwortlichen der TSG erhofften. Deshalb wurde nach dem 0:1 daheim am zehnten Spieltag gegen den Hamburger Sportverein die Reisleine gezogen. Vier Spieltage später fragt man sich nun: Gibt es überhaupt schon Verbesserungen unter dem neuen Trainer Stevens? Eigentlich nicht wirklich. Drei Unendschieden und die daraus resultierenden drei Punkte konnten die Hoffenheimer unter der Leitung von Stevens bislang sammeln. Außer im letzten Spiel gegen Borussia Mönchengladbach wirkte die Mannschaft auch unter dem Holländer total farblos, ideenlos und ungefährlich. Seit ihrem ersten Aufstieg in der Saison 2008/2009 in die Fußballbundesliga, hat sich der badische Verein zu einer festen Bundesligagröße entwickelt und geht nun in sein achtes Jahr am Stück in der höchsten Spielklasse Deutschlands. Wie lange die TSG noch in der 1. Bundesliga spielt bleibt abzuwarten. Sollte sich im Winter nichts verändern, so müssen sich die Fans der TSG jedoch Sorgen machen und sich auf einen harten Abstiegskampf einstellen.
Wie gut waren die Neuen?
Mit Blick auf unsere Transferabrechnung von Anfang November hat sich die Situation bei der TSG fast noch verschlechtert. Eduardo Vargas hat sich mit seiner Stinkefinger-Affäre zunächst selbst geschadet und wurde prompt von Disziplin-Fanatiker Stevens auf die Ersatzbank gesetzt. Auch die beiden anderen Neuzugänge im Angriff, Marc Uth und Kevin Kuranyi, kommen zwar immer wieder zum Einsatz, jedoch nicht, weil sie gute Leistung bringen, sondern weil die Alternativen im Angriff fehlen. Der junge Tscheche Pavel Kaderábek hat nach zunächst gutem Start bei Hoffenheim in den letzten drei Partien unter Stevens keine Minute mehr gespielt. Jonathan Schmid, der bei der Transferabrechnung zu einer Verstärkung gezählt wurde, ist zwar der einzige Neuzugang, der wenigstens mit ein bisschen Leistung auf sich aufmerksam macht, in den letzten Partien aber einen starken Leistungsabfall hatte und aus diesem Grund am letzten Spieltag gegen Borussia Mönchengladbach auch erstmals seit dem vierten Spieltag nicht mehr in der Startformation der TSG stand. Fabian Schär hingegen stand unter Stevens am letzten Spieltag das erste Mal auf dem Platz und machte seine bislang beste Partie im Hoffenheimer Trikot.
Transferausblick
Insbesondere in der Offensiv-Abteilung und auf der Außenverteidiger-Position hapert es bei der TSG. Die Abgänge Andreas Beck und Roberto Firmino haben große Fußstapfen hinterlassen, die nicht annähernd gefüllt werden konnten. Insbesondere im Angriffsbereich hat kein Spieler so eingeschlagen, wie man es sich in Hoffenheim erhoffte. Selbst der anfangs starke Jonathan Schmid hat in letzter Zeit erheblich nachgelassen. Nach der Entlassung von Gisdol hat die TSG 1899 Hoffenheim eine Übergangssaison ausgerufen. Ab der neuen Saison soll unter der Leitung von Julian Nagelsmann ein Umbruch im Kraichgau stattfinden. Das Ziel ist es vermehrt auf Spieler aus der eigenen Jugend zu setzen. Nicht nur aus diesem Grund bekundete Dietmar Hopp zuletzt starkes Interesse am BVB-Reservisten Jonas Hofmann. Hofmann spielte sieben Jahre lang in der Hoffenheimer Jugend, ehe er in der Saison 2011/2012 zur Dortmunder U19 wechselte. Für Hofmann ist die TSG bereit eine „angemessene Ablösesumme“ zu bezahlen. Neben Hofmann wurde auch der Name Lukas Podolski in letzter Zeit mit Hoffenheim in Verbindung gebracht. Trainer Huub Stevens kennt Podolski aus gemeinsamer Zeit beim 1. FC Köln. Ein Wechsel scheint jedoch eher unwahrscheinlich, da der in Polen geborene deutsche Nationalspieler in der Türkei momentan aufblüht und auch endlich wieder starke statistische Werte vorzuweisen hat. Eine Verstärkung in seiner momentanen Verfassung wäre er trotzdem mit Sicherheit. Neben einem neuen Stürmer sollte in der Defensive insbesondere auf den Außenverteidiger Positionen der Markt im Winter genau unter die Lupe genommen werden. Für die Innenverteidiger Position bleibt zu hoffen, dass Schär Konstanz in seine Leistungen bringt. Ein weiteres Fragezeichen steht hinter dem Chilenen Vargas. Der Südamerikaner sollte endlich auch auf dem Platz für Schlagzeilen sorgen.