Der Deadline Day ist vorbei und der vorerst letzte internationale Transfer-Scout am Start! Unsere Olympiamannschaft muss sich einem spielerisch stärkeren Brasilien geschlagen geben und kehrt mit Silber aus Rio zurück. Abseits davon krönt die UEFA Haargelspezialist Ronaldo zu „Europas Fußballer des Jahres“ und leitet die europäischen Wettbewerbe ein! Also sagt euren Freundinnen, Frauen und Freunden Bescheid: Ende September gibt´s wieder sieben Mal die Woche volle Fußballunterhaltung. TK präsentiert heute die letzte Ausgabe des internationalen Transfer-Scouts bis zur Wintertransferperiode. Heute ist offiziell Schluss und das Rätselraten um die Gerüchte für spätere Transferfenster kann beginnen.
Scout-Report: Jesé Rodriguez (Paris Saint Germain)
Real Madrids Jahrhundert-Talent: So wurden nicht viele in den letzten Jahrzehnten bei den Königlichen genannt. Jesé reiht sich somit neben einer Legende wie Raúl ein, der, wie der junge Spanier, aus der Akademie des großen Hauptstadtklubs stammt. Jese durchlief die kompletten Jugendmannschaften und wusste anschließend auch in Reals zweiter Garde zu überzeugen. Das Schicksal schien zum richtigen Zeitpunkt, am richtigen Ort auf seiner Seite zu sein. Beim Spiel der Castilla gelang ihm vor den Augen von Florentino Pérez ein Traumsolo, in dem er den gesamten Defensivverbund von Alcorcon ins Leere laufen ließ, um schließlich auch noch den Torwart zu düpieren (VIDEO). Der Vereinspräsident war sofort angetan und sorgte persönlich für eine Beförderung seines Youngsters – eine beachtliche Ehre für den Jungen, da Pérez nicht gerade für die Förderung seiner Talente bekannt ist und den sportlichen Weg vor allem über sein schuldenbedecktes Scheckbuch löst.
Jesé überzeugte auch Ancelotti im Flug und ergatterte sich zeitweise sogar den Stammplatz von Rekordtransfer Gareth Bale auf der rechten Außenbahn. Doch wo Licht ist, ist auch Schatten: Zum ersten Mal meinte es das Schicksal schlecht mit dem jungen Spanier – ein Kreuzbandriss kostete ihn knapp neun Monate Verletzungspause und den so verdienten Stammplatz in der A-Elf. Hier zeigt sich schon eine erste Charaktereigenschaft des U-19-Europameisters von 2013: Willenskraft und Nehmerqualität! Prompt wusste er auch nach der Verletzung zu überzeugen und lieferte solide Auftritte ab – jedoch war die Stammposition rechts außen nicht mehr greifbar.
Schlussendlich sucht er, aufgrund einer qualitativ hochwertigen Personaldichte, eine neue Herausforderung. PSG heißt sein neuer Arbeitgeber und ist der nächste Versuch, bei einem Top-Klub eine tragende Rolle zu spielen. Mit Cristiano, Bale, Benzema, Morata, Vasquez, Isco und Co. sind die Konkurrenten und die Gefahr, eine ewige Rotationsrolle inne zu haben, zu groß. Die Fans des weißen Balletts werden ihrem Eigengewächs die eine oder andere Träne nachweinen und dennoch seinen Schritt in Richtung Verantwortung und Spielanteile verstehen.
Heut zu Tage werden viele junge Talente mit großen Namen wie Ronaldo oder Messi verglichen. Allerdings ist nicht von der Hand zu weisen, einen jungen Cristiano in Jesé wieder zu finden, wenn der quirlige Spanier zum Galopp in Richtung Tor ansetzt. „Geschwindigkeit ist nichts Besonderes“ wird es jetzt heißen! Sein direkter Konkurrent, Bale, ist ebenfalls eine wahre Rakete auf dem Feld. Was unterscheidet also die beiden? Bei genauem Betrachten fällt auf, wie effektiv der 1,72 Meter große Spanier in engen Räumen im Vergleich zum Waliser ist. Wendigkeit, Dynamik und hautenge Ballkontrolle zeichnen ihn hier aus!
Klar ist, dass er der klassische Flügelspieler ist – eine Positionsinterpretation aus dem Taktikbuch. Bestenfalls ist der Rechtsfuß auf dem linken Flügel aufgehoben, um schnell nach innen zu ziehen und den Torabschluss, oder finalen Schnittstellenpass zu forcieren. Er liebt und sucht das Dribbling, ebenso wie ein Bale, Cristiano oder seine neuen Teamkollegen Di Maria und Lucas Moura. Technisch hochwertig und dennoch sehr mannschaftsdienlich. Jesé arbeitet stets für die besser postierten Männer und versucht sich, anders als sein portugiesisches Vorbild, auf einfache, selbstlose Aktionen zu beschränken. Sein gutes Passspiel kommt ihm hier sehr gelegen. Kurze Pässe, Ballstafetten über mehrere Stationen und blitzschnelle Kombinationen sind ebenfalls in seinem Repertoire. Hinzu kommt ein starker Abschluss. Instinktives Positionsspiel und Kaltschnäuzigkeit zeichnen den 23-jährigen ebenfalls aus. Deutliche Unterscheidungen von den beiden Topstars beim ehemaligen Arbeitgeber sind jedoch schwer vermeidbar. Seine Distanzschüsse sind nicht annähernd so gefährlich, jedoch auch nicht Teil seiner gängigen Aktionen.
Entgegen der oben aufgeführten Auslegung seiner Fähigkeiten auf die Außenbahn, verleihen ihm sein sauberes Passspiel, die feine Ballbehandlung und seine kreativen Elemente eine ausgezeichnete Basis, um einen modernen Zehner in den unterschiedlichsten Räumen zu geben.
Schwächen lassen sich nur wenige feststellen. Allerdings gibt es keinen Spieler ohne sie. Für eine natürliche Position auf dem Flügel ist auch das Flankenspiel von Bedeutung. Jesés Diagonal- und Querbälle sind zu meist ungefährlich, ungünstig getimed, oder zu lasch. Zugleich, für seine Position ohnehin nicht üblich, fehlt es dem Youngster an Körpergröße, die ihm einen Beinamen als „Kopfballungeheuer“ unmöglich macht. Sein wohl ausbaufähigstes Laster ist die Defensivarbeit. Zweikampfstärke und taktisches Verhalten gegen den Ball wird einer seiner größten Aufgabenbereiche in der weiteren Entwicklung sein.
PSG hat seine spielerische Klasse erkannt und ihn zu einem der Top-Vereine Europas gelotst. 25 Mio. Euro scheinen für einen Ersatzspieler vorerst überteuert, doch sieht man das Potenzial und den Nutzen aus einem willigen, entwicklungsfähigen Spieler, war die Investition in die Zukunft, im Vergleich zu den üppigen Summen die mit dem Scheichklub ansonsten in Verbindung gebracht werden, ein vertretbarer Preis. Jesé wird seine Zeit brauchen, sich unter Unai Emery durchzusetzen und festzubeißen. Hat er den Durchbruch einmal geschafft, kann er zu einer der tragenden Säulen der französischen Hauptstädter werden. Absolutes Top-Transfer-Potenzial!
Transfer-Scout: Hulk (Shanghai Dongya F.C.)
Als hätte der Transferirrsinn den europäischen Fußballmarkt nicht schon genug erschüttert, stößt nun eine weitere Weltmacht hinzu. China öffnet die Brieftasche und flutet den Markt. Noch vor wenigen Jahren erschütterten vielzählige Wettskandale die Chinese Super League. Die Frage die sich stellt: Ist eine Shoppingtour nun der vernünftige und logische nächste Schritt? Die Antwort lautet: Ja! Das Volk liebt den Sport und verachtet die eigene Nationalmannschaft. Ein Kontrast wie nirgendwo sonst. Darauf hat der Staat reagiert, viele neue Sportschulen errichtet und den Sport mit zusätzlichen Fördermitteln ausgestattet. Zusätzlich wollen sie in den nächsten Jahren eine WM ins eigene Land holen, in der Zukunft sogar Weltmeister werden!
Doch allein der Staat kann die attraktiven Lockmittel für europäische Topstars nicht stemmen. Fast ausnahmslos, werden die Klubs in China von hochrangigen Firmenbossen betreut und finanziell versorgt – die Vereine sind wie eine Art Spielzeug für den Mann mit dem vollen Bankkonto. Schon im Winter wusste die Liga zu polarisieren. Topstars wie Ramires (33 Mio. Euro), Jackson Martinez (42 Mio. Euro) und Alex Teixeira (50 Mio. Euro) wechselten den Kontinent. Um sich die Dimension zu vergegenwärtigen: Die 2. Chinesische Liga investierte in der Wintertransferperiode 200 Mio. Euro – mehr als die Bundesliga! Nun setzt Hulk dem Wettrüsten die Krone auf: 55 Mio. Euro investierte der Shanghai Dongya F.C.
Ein Grund, warum der Spieler, mit parallelen zu Marvels grünem Superhelden-Monster, um jeden Preis verpflichtet wurde, sind die 12 Punkte Rückstand auf Tabellenführer Guangzhou Evergrande. Sportlich hat der bullige Brasilianer immerhin einiges zu bieten. Seinen Spitznamen hat er nicht ohne Grund. Hulk besitzt eine schon fast unheimliche Athletik und wirft 86 kg auf eine Körpergröße von 1,76 Meter in die Waagschale. Er ist eine einzige, Fleisch gewordene Maschine in der Mission den Ball mit gefühlt 400 km/h in die Maschen zu dreschen.
Im allgemeinen Fußballjargon bezeichnet man ihn deshalb als „Powerhouse“-Player. Seine Kraft steckt in jeder seiner Aktionen: Sei es sich überhaupt vom Fleck bewegen zu können, die Gegenspieler mit einem kurzen Schulterzucken aus dem Weg zu räumen, oder den Spielball in Richtung Tor zu feuern. Aus seiner großen Kraft folgt große Verantwortung, oder besser gesagt seine Stärken. Seine gewaltige Schusskraft verleiht ihm ohnehin eine überdurchschnittliche Gabe für Distanzschüsse und Standards. Ähnlich wie in Roberto Carlos Glanzzeiten zucken die Gegner schon beim Anlauf und Ausholen zum Schuss – wer würde das nicht?
Seine Kraft weiß er jedoch unter Kontrolle zu halten. Sanfte Flanken und Standards sind ebenfalls ein Bestandteil seines Werkzeugkastens. Immerhin kann nicht jede Flanke, nicht jeder Freistoß, oder gar seine Pässe mit Schallgeschwindigkeit über den Platz fliegen. Der bullige Südamerikaner weiß auch mit Kombinationsspiel und feinen Lückenpässen zu überzeugen. Darüber hinaus ist Hulk variabel einsetzbar. Ob er nun auf dem rechten Flügel spielt, um nach innen zu ziehen, als Wandspieler und Tank in der Spitze agiert, oder auf der zentral-offensiven Mittelfeldposition die Fäden zieht, er bringt genügend Präsenz und spielerische Qualität mit, um seinem Team eine Leitfigur zu sein.
Leider nimmt sich Hulks Kollektivgedanke nur allzu gern eine Auszeit. Eigensinn und Sturheit bestimmen ebenso sein Wesen, wie seine vielen herausragenden fußballerischen Ansätze. Ehemalige Trainer wie Luciano Spalletti, Andé Villas-Boas und Felipe Scolari wussten um ihren schwermütigen „Avenger“. Es sei nicht leicht mit ihm zusammenzuspielen, oder ihn bei Laune zu halten, heißt es oftmals in Interviews. Möglicherweise ist das auch einer der Gründe, warum er nie bei einem wirklichen Top-Team in Europa landen konnte!
Aus seiner starken Offensivausprägung und dem gerade angesprochenen Eigenmut resultiert, zum Leidwesen seiner Hinter- und Nebenleute, eine, milde ausgedrückt, Defensivschwäche. Die Wahrheit würde es dann wohl eher Faulheit, Arbeitsverweigerung, oder Ignoranz nennen. Disziplin umfasst in Hulks Fußballverständnis nur seinen Offensivbereich und die Aufgaben, um die er sichtlich nicht herumkommt, ohne heftiger Kritik der eigenen Anhängerschaft ausgesetzt zu werden.
Ein weiterer „Schönheitsmakel“ liegt in seiner Dynamik. Sein Muskelpaket mit schnellen, dynamischen Bewegungen auszustatten ist fast ein Ding der Unmöglichkeit! In engen Räumen und Laufduellen muss er deshalb mit seiner Masse die fehlende Wendigkeit ausgleichen. Hinzu kommt, dass er für seine angestammte Position, den rechten Flügel, keine Spitzengeschwindigkeit an den Tag legen kann. Zu den pfeilschnellen, technisch starken, modernen Außenbahnspieler zählt er somit nicht.
Seine jedoch größte Schwäche und zeitgleich aussagekräftigster Grund seines sportlichen Misserfolgs ist sein Ehrgeiz. Viele sprechen in der heutigen Zeit von Söldnern auf dem Transfermarkt, die „mehr dem Geld als ihrem eigenen Herzen folgen“, wie es Francesco Totti erst kürzlich betitelt hatte. Nach seiner starken Zeit beim FC Porto schien ihm die Fußballwelt offen zu stehen. Vor allem die Premiere League rankte sich um den damals 26-jährigen. Ein Top-Star, der den Weg in die russische erste Liga sucht: Ohne Perspektive, ohne sportliche Grundlage! Sogar jetzt, vier Jahre später, überzeugte er mit starken Leistungen in St. Petersburg und steht ein weiteres Mal vor einer wegweisenden Entscheidung – wieder gab das Geld den Ausschlag. 1,5 Mio. Euro monatlich gingen ihm über europäischen Top-Fußball!
Eine derartige Einstellung zu diskutieren wäre wohl an dieser Stelle mühselig und endlos. Letztlich bleibt nur noch eines: Eine wirklichkeitsgetreue Bewertung dieses Wechsels! Auf Seiten der Chinesen gibt es soweit nichts zu beanstanden. Um große Spieler zu locken und die Attraktivität der eigenen Liga zu steigern, sind unkonventionelle Methoden von Nöten, selbst wenn eine maßlos überteuerte Summe von 55 Mio. Euro bezahlt werden musste – eindeutig zu viel!
Die Entscheidung des Spielers hingegen ist schwer nachzuvollziehen. Durch seinen ohnehin schon guten Verdienst in Russland dürfte es ihm an finanziellen Mitteln eigentlich nicht fehlen. Den sportlich attraktiveren Weg auszuschlagen, lässt dennoch nur auf den monetären Reiz schließen. Selbst, wenn er mit dem angeblich attraktiven Projekt „Chinese Super League“, eine schwammige Begründung liefert, werden mehr Jahre vergehen, um das Vorhaben in die Tat umzusetzen, als er im aktiven Spielmodus miterleben wird! Einen möglichen Top-Transfer hat er sich somit selbst verbaut.
Scout-Report: André Gomes (FC Barcelona)
André Gomes zum FC Barcelona – macht das überhaupt Sinn? Was die Katalanen seit langem und nach dem Abgang von Ikone Dani Alves umso mehr nötig hatten war Verstärkung in der Verteidigung. Mit Lucas Digne und Umiti hat man hier Basisarbeit geleistet. Durch Abstand zu einem Transfer eines gestandenen Rechtsverteidigers wird Sergi Roberto die Favoritenrolle auf das Alves-Erbe zugesprochen. Somit leert sich ein Platz im zentralen Mittelfeld. Die Wahrheit sieht nach momentanem Stand jedoch so aus: Mit Iniesta, Samper, Busquets, Rakitic, Rafinha, Turan und dem zurückgeholten Denis Suarez stehen bei Barca sieben Akteure im A-Kader, die den drei zentralen Positionen im Epizentrum des schönen Fußballs zugewiesen werden können. Mit André Gomes stößt der achte hinzu! Klar ist, dass Samper eine Jokerrolle genießen wird und Arda eher für Entlastung von MSN sorgen soll, da seine Rolle im Mittelfeld in der vergangenen Saison mehr als unglücklich war. Somit schrumpft der Kreis auf „nur“ noch sechs Spieler zusammen.
Der junge Portugiese hat alle Voraussetzungen der optimale Box-to-Box-Player zu werden! Im Mittelfeld sehr variabel einsetzbar, macht ihn das für die Rotationsfreudigkeit der Katalanen definitiv zu einer attraktiven Schachfigur. Ob auf Sechs, Acht, oder Zehn, Gomes ist ein Mittelfeldallrounder! Einige schustern ihm die Nachfolge von Xavi, bzw. die eines alternden Iniesta zu. Seine Physis und die Körperhöhe von knapp 1,88 Meter erinnert zeitweise sogar ein wenig an Sergio Busquets. Schwer sich da genau festzulegen. Ein wirklicher Zweikämpfer ist er allerdings nicht, was bei den Katalanen höchstens als halbe Schwäche zählen dürfte, ihn jedoch auch für eine mögliche Busquets-Entlastung nur bedingt qualifiziert.
Der Ex-Valencianer agiert sehr intelligent auf dem Feld. Laut eigenen Aussagen schreibt er einen Bärenanteil dafür seinem Ex-Trainer Jorge Jesus in seiner Zeit bei Benfica zu. Gomes Kopf ist stets auf der Höhe, das Spiel ganz genau verfolgend. Technisch agiert er dabei auf sehr sauberem Niveau und strahlt nötige Ruhe am Ball aus – oftmals sogar zu viel Ruhe! Sein Spiel lässt den objektiven Beobachter gerne mal an das eines Paul Scholes, in der Blütezeit bei den Red Devils, erinnern. Im Spiel des FC Barcelona muss er nun lernen seine Entscheidungen schneller zu strukturieren und sauber in die Tat umzusetzen. Werden die schnellen Aktionen der Katalanen nur auf einer Position nicht zügig zu Ende gespielt, bricht der Fluss und der Kreislauf der Ballstafetten beginnt erneut.
Passspiel ist hier, in der Metropole Kataloniens, eine Grundvoraussetzung, ohne die der beidfüßige Gomes sich schwer für diesen Wechsel qualifiziert hätte. Seine Allzeit-Passquote liegt im Durchschnitt bei knapp 82%. Für seine bisherigen Stationen und sein junges Alter ein starker Wert! Für junge Spieler üblich sind jedoch eine gewisse Inkonstanz und eine fluktuative Leistungskurve. Bei Barca wird er nun die nötige Unterstützung und Anleitung für seine weitere Entwicklung erhalten.
Auffällig in der Analyse des Spielers ist, dass das Spielkonzept der Katalanen einige seiner Schwachstellen kaschiert, oder lange nicht so dramatisch macht, wie es in umschaltorientierten Teams der Fall wäre. Schnelligkeit zeichnet den Portugiesen nämlich nicht aus. Durch häufige Ballwechsel, flexibles Bewegungsspiel und dem ständigen Verschieben der Ketten wird er hier auch nicht allzu stark gefordert werden. So bleibt ausreichend Zeit, sich auf das neue System und die Anforderungen einzustellen. Offensiv wird er gefordert werden, nicht nur als Ballverteiler, sondern auch als Initialzünder, Raumöffner und Vollstrecker! Torgefahr darf der junge Portugiese gerne mehr ausstrahlen als in den vergangen Spielzeiten – neun Karrieretore sprechen hier Bände.
Die anstehende Saison wird, wie immer, eine lange, kräftezehrende für den FC Barcelona werden. Gerade einem Andres Iniesta kann so genug Ruhezeit eingeräumt werden und die Kräfte optimal auf die anstehenden Wettbewerbe abgestimmt werden. Als Investition in die Zukunft hat man in Barcelona also alles richtig gemacht.
Die Ablösesumme über 35 Mio. Euro, zu denen erfolgsabhängig noch ca. 35 hinzukommen können, ist natürlich nicht verhältnismäßig und deutlich zu hoch. Diese Investition zeigt, wie wichtig der Spieler den Verantwortlichen des Klubs ist. Jedoch musste man ein Angebot von über 60 Mio. Euro von Erzrivale Real Madrid toppen. Die Cules, Barcas Hardcore-Fans, haben hier zusätzlich ihre Genugtuung bekommen, nachdem sich Spieler wie Modric und Isco, die spielerisch perfekt zu Barca gepasst hätten, letztendlich aber gegen den Klub und für die Königlichen entschieden haben. Abzuwarten ist, ob Gomes im Pulk der talentierten Mittelfeldspieler in Erscheinung treten kann. Womöglich sind die nächsten zwei Jahre für ihn wegweisend!