Niemeyer zu Darmstadt 98

Peter Niemeyer wechselt trotz Vertrages bis 2016 ablösefrei von Hertha BSC Berlin zum SV Darmstadt 98. Beim Sensations-Aufsteiger unterschreibt der defensive Mittelfeldspieler einen Dreijahresvertrag. Nachdem man den 31-Jährigen bei der Hertha in die zweite Mannschaft degradierte, will er wieder voll durchstarten. Mit seiner Erstliga-Vergangenheit und keiner hohen Ablöse, passt er ins Transferschema der Lilien für diesen Sommer. Nach dem Durchmarsch von der dritten Liga in die Bundesliga soll Peter Niemeyer nun helfen das Märchen am Böllenfalltor weiterzuschreiben. Man will nun also beweisen, dass man trotz „Kaltwasserduschen“ und geringem Etat auch in der Bundesliga bestehen kann. Was Niemeyer für ein Spielertyp und wie er den Lilien im Abstiegskampf helfen kann, erfahrt ihr im heutigen Artikel.

Sportliche Vergangenheit:

Der in Mettingen geborene Niemeyer spielte in der Jugend von 1999-2002 in Holland für Twente Enschede. Zwischen 2002 und 2006 absolvierte der Defensivspezialist insgesammt 106 Spiele für den niederländischen Erstligist. Im Januar 2007 wechselte Niemeyer zurück nach Deutschland zu Werder Bremen. Insgesamt absolvierte der 1,91 Meter Mann 47 Pflichtspiele für Grün-Weiß. Bei der Niederlage im UEFA-Pokal-Finale gegen Schachtar Donezk stand Niemeyer in der Starterelf. Wenige Tage später feiert er seinen bislang größten Erfolg in seiner Karriere. Er gewann mit Bremen den DFB-Pokal und wurde im Finale gegen Leverkusen eine halbe Stunde vor Schluss eingewechselt. Nachhaltig durchsetzten konnte sich Niemeyer an der Weser allerdings nie und so wechselte er 2010 zu Hertha Berlin in die 2. Bundesliga. Er stieg mit den Berlinern insgesamt zwei Mal in die Bundesliga auf und einmal ab. Peter Niemeyer war 2 Jahre lang Mannschaftskapitän bei der Hertha. In diesem Sommer plante man nicht mehr mit dem Ex-Kapitän. Er durfte nicht mal mit ins Trainingslager reisen und wurde trotz Vertrages bis 2016 ablösefrei vom Hof gejagt.

Niemeyer in Darmstadt:

Der SV Darmstadt 98, der den Durchmarsch von der 3. Liga in die höchste Spielklasse schaffte, ist der krasse Außenseiter in der Bundesliga. Nach Vrancic, Rosenthal, Cardirola, Diaz, Rausch und Holland holt der Aufsteiger nun den nächsten Spieler mit Bundesliga-Erfahrung. Das Team von Trainer Dirk Schuster lief in den letzten Jahren meist in einem 4-2-3-1 System auf. Der Plan des Erfolgstrainers ist die Spiele durch Kampf, Siegeswille und Leidenschaft zu gewinnen. Die Lilien zeichnet aus, dass sie extrem viele zweite Bälle für sich entscheiden, wenige Gegentore kassieren und über die schnellen Flügelspieler wie Marcel Heller oder Konstantin Rausch zu gefährlichen Gegenstößen kommen können. Für diesen Fußball ist wahrscheinlich auch Peter Niemeyer verpflichtet worden. Der 100-fache Bundesligaspieler ist mit seinen 1,91 m sehr Kopfball- und zweikampfstark. Somit könnte er im defensiven Mittelfeld viele solcher zweiten Bälle gewinnen. Darüber hinaus ist er über Standardsituationen in der Offensive gefährlich und bringt ein solides Passspiel mit. Der 31-Jährige könnte auf der Doppelsechs an der Seite von Jerome Gondorf oder Neuzugang Mario Vrancic den defensiven Part übernehmen. Seine härtesten Konkurrenten dafür werden wohl Ex-Löwe Yannik Stark und Florian Jungwirth sein. Niemeyer könnte mit seiner Spielweise und seiner Erfahrung auch in der Innenverteidigung zum Einsatz kommen. Zu Saisonbeginn werden hier allerdings Luca Cardirola und Kapitän Aytac Sulu gesetzt sein.

Fazit:

Darmstadt 98 ist wohl einer der krassesten Außenseiter der Bundesligageschichte. Mit dem Ex-Hertha-Kapitän holt man jetzt den nächsten Spieler mit Bundesliga-Erfahrung. Nach einer schweren Spielzeit in Berlin und Degradierung im Sommer könnte Niemeyer in Darmstadt wieder Fuß fassen. Der 31 Jährige könnte dem Team mit seinen Führungsqualitäten und seiner Körperlichen Robustheit gut tun. Ob es wirklich zum Klassenerhalt für die Lilien reicht, und somit das Märchen weiter geschrieben bleibt abzuwarten.

Facebook-Kommentare