Als Bayern-Anhänger hat man es schon leicht im Fußballerleben, allen voran in der deutschen Bundesliga. Was die Münchner Spiel für Spiel abliefern, spielt sich schon in einer anderen Liga ab. Rekorde um Rekorde werden eingefahren und sollte es in einem Spiel mal nicht so gut laufen, dann wird der erfolgsverwöhnte Bayern-Fan schon mal schnell unruhig. Als Münchner ist man erfolgsorientiert, kennt beinahe jeden Titelgewinn auf diesem Planeten und jede dazukommende Trophäe ist für Fans des FC Bayern eine selbstverständliche Bestätigung dieser Erfolgsgeschichte. Das bisherige Hinrunden-Fazit des FC Bayern aus der Perspektive!
Wie fast schon üblich könnte sich der FC Bayern München entspannt zurücklehnen. Acht Punkte beträgt der Vorsprung auf Borussia Dortmund und hätte der Verfolger am Sonntag gegen den VfB Stuttgart nicht gewonnen, wären die Bayern schon vorzeitig Herbstmeister. Mit schon jetzt 40 Punkten nach 14 Spieltagen sind die Münchner auf bestem Weg, die beste Hinrunde aller Zeiten zu spielen – eben weil niemand in den Reihen des Rekordmeisters daran denkt, die Füße hochzulegen.
Erst recht nicht Philipp Lahm, der eventuell aufkommende Gedanken an Bequemlichkeit nicht gelten lässt:“Man muss immer arbeiten und kann sich nicht auf den Lorbeeren ausruhen“, sagt Lahm. Schließlich werden die Lorbeeren in Gestalt der Meisterschale erst am Saisonende vergeben. Bis dahin ist es noch weit, auch wenn die Bayern bereits knapp vor der Hälfte der Strecke aussichtsreich in Position liegen. Von ihrer 21. Herbstmeisterschaft sind die Münchner nur noch einen kleinen Schritt entfernt. Die 40 Punkte nach 14 Spielen sind schon jetzt ein neuer Rekordwert. Und nur drei Siege fehlen noch, dann hätte der Tabellenführer die beste Hinrunde der Bundesliga-Historie gespielt. Damit würde das Team von Pep Guardiola die eigene Bestmarke von vor zwei Jahren noch mal verbessern, denn damals gab es 15 Siege und zwei Remis.
Bislang konnte einzig Eintracht Frankfurt mit einem torlosen Unentschieden den Bayern Punkte abknöpfen. Das Gefühl einer Niederlage in der Hinrunde ist Guardiola mit den Münchnern ohnehin gänzlich fremd. Auch in seiner dritten Bayern-Saison ist der Katalane bislang in der ersten Saisonhälfte ungeschlagen. Sagenhafte 42 Siege und sechs Unentschieden holte der FCB in dieser Zeit. Die Punkte werden den Bayern jedoch keinesfalls geschenkt, denn die Gegner versuchen den Bayern das Leben so schwer wie möglich zu machen. Fünferketten in der gegnerischen Defensive sind mittlerweile fast Standard.
Auch in der Champions League auf hohem Niveau!
Nach fünf gespielten Runden in der Champions League führt man auch dort souverän die Gruppe an. Bei einem Ausrutscher, nämlich bei der 0:2 Schlappe in London, sollte es in dieser Gruppe allerdings bleiben. Ein Spiel gegen Dynamo Zagreb ist noch ausständig, welches am 9. Dezember in Kroatien über die Bühne gehen wird. Mit einer klaren 17:3 Torstatistik liegen auch in dieser Hinsicht die Rollen ganz klar beim FC Bayern. Man kann schon gespannt sein, wer der erste KO-Gegner des FC Bayern im Frühjahr sein wird. Den Gruppensieg fahren die Münchner wie gewohnt ein, erst in der anschließenden KO-Phase mit richtig starken Konkurrenten wird sich dann zeigen, ob die Bayern wieder für einen internationalen Titel bereit sind. Eine Niederlage gegen Barcelona oder Real kann doch allemal passieren.
Ausblick
Der Erfolg beim FC Bayern wird weitergehen. Wie in der Meisterschaft, wird man auch im DFB-Pokal weiter siegen. Ein wirkliches Ausscheiden kann dort womöglich nur gegen Dortmund und Leverkusen passieren, alles andere scheint nach jetzigem Stand unrealistisch. Doch wäre es nicht diese unfassbar faszinierende Sportart Fußball, wo jedes Spiel bei Null beginnt und wo in jedem Spiel einfach alles passieren kann, weil Überraschungen und Sensationen hat es im Laufe dieser Sportart schon genügend gegeben und wird es zum Glück auch immer geben. In der Champions League kann das Ziel des FC Bayern nur lauten, den Titel wieder an die Isar zu holen. Mit dieser Mannschaft und der damit verbundenen Qualität kann man allemal Mannschaften wie Barcelona oder Real fordern und der Champions League-Triumph wäre der ideale Abgang von Guardiola, sollte er den Verein nach Ende der Saison verlassen. Auch mit Verletzungen in dieser Saison kann der FC Bayern umgehen wie vielleicht noch nie zuvor. Waren Robben und Ribery in der Vergangenheit fast unersetzlich für den FC Bayern, hat man in dieser Saison qualitativ hochwertige Spieler im Kader, die Robbery gleichwertig ersetzen können, wenn nicht sogar noch eine Schippe drauflegen können. Es wird mit Spannung zu sehen sein, wie sich diese Mannschaft im Frühjahr präsentieren wird, ob sie die Form beibehalten kann und ob das ganz große Ziel, die Champions League, wieder einmal gelingen kann.