Der FC Porto ist seit Jahren für seine renommierte Talentschmiede bekannt. Viele internationale Fußballstars haben einst ihre Schuhe für den portugiesischen Verein geschnürt. Doch was macht diesen Verein so besonders und warum wechseln immer wieder international gejagte Top-Talente zu den Portugiesen?
Porto ist die zweitgrößte Stadt Portugals und liegt an der Mündung des Flusses Douro im Nord-Westen des Landes. Der Fußballverein der Handels –und Industriestadt wurde 1893 gegründet. Die Heimstätte des Klubs ist das Estádio do Dragao, welches Platz für 50.399 Zuschauer bietet. Mit 27 Meisterschaftserfolgen und 16 Pokalsiegen ist Porto hinter Benfica Lissabon der erfolgreichste Verein Portugals, doch auch international gehört man mit 2 Europapokal der Landesmeister bzw. Champions League und 2 UEFA Cup bzw. Euro League Titeln zur Spitzengruppe. Der letzte internationale Erfolg ist noch garnicht lange her, denn 2011 konnte man den Gewinn der Europa League feiern und in dieser Saison qualifizierte man sich für das CL-Achtelfinale, wo man jetzt auf den Schweizer Vertreter FC Basel trifft. Momentan befindet sich Porto in der heimischen Liga Zon Sagres auf Platz 2 in der Tabelle hinter Benfica Lissabon, ist jedoch noch in Schlagdistanz zur Tabellenspitze.
Das Verwunderliche ist, dass Porto mehr durch seine spektakuläre Transferpolitik bekannt ist, als für seine Erfolge. Der Verein besitzt ein ausgezeichnetes Scouting und so gelingt es den Portugiesen Jahr für Jahr junge Spieler günstig zu kaufen und später für viel Geld wieder zu verkaufen. Vor allem in Südamerika besitzt Porto ein exzellentes Scoutingnetzwerk, sodass schätzungsweise über 100 Scouts am anderen Ende der Welt ihre Kontakte für Porto spielen lassen. Alles angefangen hat diese Transferpolitik mit dem seit bereits 1982 amtierenden Präsident Pinto da Costa und zunächst beschränkte man sich auf den brasilianischen Markt, da man alleine aus sprachlicher und kultureller Sicht einige Gemeinsamkeiten zwischen den früheren Kolonialmächten besaß. Die Zeit verging und Porto wurde vor Benfica Lissabon erste Kraft in Portugal, aber auch die Preise für brasilianische Talente stiegen beträchtlich, sodass man heutzutage bevorzugt auch kleinere Länder scoutet.In den letzten fünf Jahren nahm der Klub 153,56 Millionen Euro durch Transfers ein (inkl. Transferausgaben!) und bekannte Spieler wie James Rodriguez, Falcao oder Hulk schnürten ihre Schuhe für den FC Porto, bevor sie zu internationalen Top-Klubs gingen. Für James bezahlte Porto seiner Zeit 7,35 Millionen Euro und verkaufte ihn für 45 mio. an den AS Monaco. Hulk wechselte für 19,90 Millionen Euro zu den Portugiesen und ist damit der bis heute teuerste Transfer des FC Porto. Mit 20 Millionen Euro Gewinn wurde Hulk dann an Zenit verkauft. So verwundert es auch nicht, dass diese Saison 22 Legionäre im 27-Mann-Kader der Portugiesen stehen. Momentan begehrtester Porto-Spieler dürfte wohl Jackson Martinez sein. Der Kolumbianer wechselte in der Saison 12/13 für 8,8 mio Euro nach Porto und besitzt 2 Jahre später einen TM-Marktwert von 30 Milionen Euro.
Seit Anfang der Saison sitzt der Spanier Julien Lopetegui auf der Trainerbank und hat die Transferpolitik leicht umgekrämpelt. Anfang der Saison kamen 13 neue Spieler, 7 davon Spanier. Dennoch bleibt sich der FC Porto treu und fördert junge Talente und bleibt somit ein Aushängeschild in der Welt des Fußballs für eine ausgezeichnete Talentschmiede, die Weltklassespieler hervorbringt.