Der allererste Transferkritiker-Artikel

WILFRIED BONY (MANCHESTER CITY)  (18.01.2015)

Wenn man sich die Liste der Spieler, mit den am meisten geschossenen Toren im Kalenderjahr 2014 anschaut, rieben sich nicht wenige Fans verwundert die Augen, als ein relativ unbekannter Name aus der walisischen Kleinstadt Swansea mit 20 Premier-League Toren, auf Platz 1 für Aufsehen sorgte. Nicht Van Persie, Aguero oder Rooney krönten die Liste, sondern Wilfried Bony, ein ivorischer Stürmer, der sich in Wales in Ruhe zu einem der interessantesten Stürmertypen der Premier League entwickelt hat.

Seine Tore blieben jedoch nicht lange unbemerkt, sodass schnell europäische Branchenriesen wie Real Madrid oder Liverpool mit Bony in Verbindung gebracht wurden,doch letzten Endes haben die Citizens für umgerechnete 36,1 Millionen Euro das Rennen um Bony gewonnen.Ab sofort kann der geneigte Premier-League Schauer Wilfried Bony bis 2019 im hellblauen Dress im Etihad Stadium begutachten.

Der 26-jährige Mittelstürmer stammt aus der Elfenbeinküste und wagte mit 19 Jahren zunächst leihweise den Sprung nach Tschechien, wo er sich beim tschechischen Rekordmeister Sparta Prag innerhalb seiner 4 Jahre in Tschechien, von der 2.Mannschaft zum besten Stürmer der Gambrinius Liga entwickelte. 2011 folgte dann der Wechsel in die Niederlande zu Vitesse Arnheim, wo er 2012/13 mit 31 Toren Torschützenkönig wurde. 2 Jahre später folgte dann der Wechsel zu Swansea, wo er nach Startschwierigkeiten mit Ladehemmung und angespanntem Verhältnis zu Trainer Laudrup, ab der Rückrunde genau das tat, was er bis heute am besten kann: Tore schießen.

Wilfried Bony ist ein spielstarker, bulliger Stürmer, der mit seinem sehr stark ausgeprägten Torriecher gepaart mit seiner taktischen sowie technischen Intelligenz auch im Ballett der technisch hochversierten City-Offensivreihe mithalten dürfte. Mit seiner kräftigen Statur verkörpert Bony somit eine Art Wandspieler, der offensiv Bälle halten und auf seine Mitspieler ablegen kann.Bei Swansea hatte Bony mit seinem kongenialen isländischen Kollegen Sigurdsson als hängende Spitze immer auch gute Anspiele in den Lauf, bei denen Bony seine Schnelligkeit ausspielen konnte.

In Manchester bewirbt sich Bony nun mit Aguero und Dzeko um den Platz als Mittelstürmer, im variabel gestalteten 4-2-3-1 Systems von Manuel Pellegrini. Klar, Bony wird sich bei seinem ersten Topteam zunächst gedulden müssen, besonders weil er mit seiner Afrika Cup Teilnahme wichtigen Boden im Kampf um die Stammplätze und bei der Akklimatisation verliert, jedoch ist der 26-Jährige direkt im Champions-League Achtelfinale gegen Barcelona spielberechtigt.

Insgesamt ist Bony ein exquisiter Spieler, dessen Ablösesumme zwar einen Ticken zu hoch ausfällt, jedoch im naturgemäß eher schwierigen Transferzeitraum im Winter und dem Verletzungspech in vorderster Reihe der Citizens nachzuvollziehen ist. Inwiefern City mit diesem Transfer die Bestimmungen des Financial Fairplays nach den letztjährigen Sanktionen unter den Hut bekommt, wird sich zeigen, doch allgemein geht City nun top besetzt in die Rückrunde der Premier League!

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