Transfer-Scout International – Diese Wechsel waren bisher am interessantesten (Teil 4)

TK´s neuer Transfer-Scout ist da: Die Zeit seine Fußballgier durch harte Fifa-Sucht kompensieren zu müssen ist vorbei. Also rauf auf die Coach, Bier in die Kühlung und die besten Kumpels um sich sammeln: Der europäische Fußball hatte endlich den lang ersehnten Kick-Off! Die Premiere League startet furios, die Bayern, Barca, United sowie PSG sichern sich den nationalen Supercup und Ribery übernimmt nach Suarez´ Rehabilitation einmal mehr die Rolle des Bad Boys. Von interessanten Talenten, über abgewanderte Bundesligastars, bis hin zu den ganz großen Summen, die den diesjährigen Transfersommer prägen: Heute stellt TK exklusiv die Transfers von Rekordverteidiger John Stones, dem „übergewichtigen“ Zebra Gonzalo Higuain und Mino Raiolas Kassenschlager, Paul Pogba, vor!

Transfer-Scout: John Stones (Manchester City)

Das erste Jahr beim Scheich-Klub Manchester City und schon startet Pep Guardiola die Shopping-Tour – die neuen Fernsehgelder machen die Sause möglich! Knapp 180 Mio. Euro waren dem Katalanen seine neuen Schützlinge und die Umrüstung des Kaders wert. Hier darf bis zum endgültigen Transferstichtag davon ausgegangen werden, dass Pep sich noch um den einen oder anderen Spieler bemühen wird, um seine neue Mixtur internationaler Topstars perfekt zu machen und den Ligatitel fest in Angriff nehmen zu können.

Erst im Sommer 2014 rieb sich die Fußballwelt den Sand aus den Augen, als die Summe von über 50 Mio. Euro für David Luiz von PSG auf das Konto vom FC Chelsea überwiesen wurde. Der höchste Betrag der je für einen Verteidiger bezahlt wurde, mehr als noch ein Jahrzehnt zuvor für die heutige United Legende Rio Ferdinand (46 Mio. Euro). Nun legt City die Latte für kuriose Summen noch eine Stufe weiter in Richtung Irrsinn. 55 Mio. Euro wurden für Evertons Verteidigertalent John Stones fällig. Für jene unter euch die einen weiteren Vergleich benötigen: Die Weltmeisterverteidigung und aktuelle Bayerndefensive aus Hummels und Boateng kostete den deutschen Rekordmeister aufgerechnet rund 5 Mio. weniger.

Aber nun von monetären Machtspielen zu sportlicher Aussagekraft und dem Sinn hinter einer zumindest fragwürdigen Großinvestition. Der 21-jährige zählt zur Gattung der modernen, beziehungsweise spielmachenden, Innenverteidiger. Guardiola ist auf mindestens einen Innenverteidiger seiner Art, aufgrund des dominanten Ballbesitzfußballs, angewiesen. Da weder der verletzte Kompany, noch Mangala, oder Niclas Otamendi diesen Part übernehmen können, mussten die Citizens auf dem Transfermarkt tätig werden. Der neue, englische rechte Center ist pfeilschnell. Stones kann fix Fahrt aufnehmen und hält sogar mit den schnellsten Angreifern der Premiere League Schritt. Für seine bereits angesprochenen Kollegen wird dies ein Segen sein, um endlich die fehlende Spritzigkeit und Geschwindigkeit zu kompensieren und ein wenig mehr Risiko beim Ausbrechen aus der defensiven Kette gehen zu können

Weiterhin verfügt er über ein exzellentes Passspiel, mit dem er den Sechser, in Guardiolas favorisierten 4-3-3-System, versorgen kann. Seine Passquote von knapp 90% in der vergangen Saison spricht hier für sich. Darauf folgt eine Art Hybrid-Muster in Stones Spielstil. Einerseits ist er sehr diszipliniert, arbeitet viel über sein solides Stellungsspiel und wird selten verwarnt oder gar des Feldes verwiesen. Andererseits agiert er noch sehr unbesonnen und das nicht selten. Tacklings, die zu spät kommen, taktische Fouls in gefährlichen Zonen und in unnötigen Situationen zeigt sich seine Unerfahrenheit. Sein Durchbruch bei Everton könnte erst der Beginn einer Reise zum Weltklasseverteidiger sein.

Mit Pep hat er sich für den perfekten Trainer entschieden, um ihn taktisch auf ein ganz neues Level zu heben, ihm seine naiven, jugendlichen Aktionen abzugewöhnen und seine Talente  sowie wie seine körperliche Beschaffenheit gezielt zu fördern. Wie viele junge Talente ist auch er körperlich noch weit von einer echte „Kante“ entfernt und wird unter neuen Trainingsbedingungen den nächsten Schritt gehen müssen.

Hier greift die wohl vielversprechendste Eigenschaft, die essenziell für den Pulk aus Talenten auf dem globalen Spielermarkt ist: Der Wille zur Entwicklung! Somit scheint Stones der perfekte Transfer für den Ziehvater vieler ehemaligen und aktuellen Youngsters. Ein angriffslustiger Innenverteidiger darf hier zwar nicht erwartet werden, dafür fußballerische Klasse umso mehr. Die Fans der Sky Blues sollten Geduld und Unterstützung mitbringen, dann wird er ihnen mit guten Leistungen den Vertrauensvorschuss zurückzahlen. Über die Ablösesumme kann diskutiert werden! Letztlich muss nun er selbst, gemeinsam mit seinem Trainer, jeden Penny rechtfertigen! Trotz der Ablöse ein super Transfer und eine sinnvolle Investition in die Zukunft des Teams!

Transfer-Scout: Gonzalo Higuain (Juventus Turin)

Schwangeres Zebra, Judas, Messi-Schreck, Tormaschine oder Bad Luck Gonzalo: Jeder hat seinen ganz individuellen Kosenamen für Italiens neuen Rekordtransfer. Satte 90 Mio. Euro kostet der 28-jährige Argentinier die „Alte Dame“ aus Turin und reiht sich hinter Paul Pogba, Gareth Bale und Cristiano Ronaldo in die Liste der ewigen Rekordablösen ein. Der Transfer hat zweifelsohne schon vor der endgültigen Bekanntgabe weite Wellen geschlagen. Die Auswirkungen gingen schlussendlich so weit, dass ein neapolitanischer Pizzabäcker eine PR-Aktion erdachte, bei der bei einer zukünftigen Verletzung Higuains im Trikot des neuen Arbeitgebers, Pizzas für einen Euro angeboten werden– das wird selbst den Fußballmuffeln im kulturellen Zentrum Süditaliens gefallen.

Juventus setzt damit den Transferaktivitäten in diesem Sommer die Krone auf. Mit 36 Buden und der dazugehörigen Torjägerkrone schnappt der amtierende italienische Meister einen vermeintlichen Torgaranten. Allegri lässt damit namenhafte Konkurrenten wie Unai Emery, Jürgen Klopp und das ewige Opfer des modernen Fußballmarktes, Arsene Wenger, am Seitenrand stehen, um den Angriff auf den Henkelpott erneut starten zu können!

Higuain verfügt über einen sehr feinen und auch, eigentlich, kaltschnäuzigen Abschluss. Ob er das Tor nun kopfüber, mit links, aus der Drehung, oder mit dem Kopf erzielt, spielt hierbei nur eine zweitranginge Rolle! Nun dürften allerdings die ersten Aufschreie von seinen Kritikern nicht weit sein, die, ähnlich wie viele von uns, seine klägliche Chancenverwertung im WM-Endspiel 2014 in Erinnerung behalten haben, mit der er nahezu im Alleingang die Argentinier zum Weltmeistertitel hätte schießen müssen. Hier offenbart sich zeitgleich auch seine größte Schwäche: Das Nervenkostüm von „El Pipita“ versagt nur allzu gern, vor allem in wichtigen Partien.

Viele werden denken, hier einen klaren Widerspruch zu erkennen. Allerdings versagt ihm seine „Coolness“ tendenziell eher in großen, wichtigen Spielen. Higuains natürliche Art zeigt jedoch eine klare Tendenz zum eiskalten Vollstrecker – ob er sich in den letzten beiden Jahren einige Male gewünscht hat, dass es eher anders herum gewesen wäre? Davon dürfte auszugehen sein. Dann würde er sich aller Voraussicht nach heute Weltmeister und Copa América Sieger nennen. Seinem Nationalmannschaftskollegen Lionel Messi dürfte das in der einen oder anderen Nacht den Schlaf geraubt haben. Sinnbildlich ist das schon angesprochene WM Finale 2014 im Maracana, oder das vergangene Finale in der Copa América, in der Higuain nur allzu aussichtsreiche Chancen ungenutzt lies.

Ein weiteres Für und Wieder lässt sich in seinem Positionsspiel finden. Zwischen Genie und Wahnsinn. Zwischen Abseitsschatten und Präsenzungeheuer. So stark seine Fähigkeit ist, sich im Strafraum richtig zu positionieren, ein stetiger Unruheherd zu sein, die allgegenwärtige Präsenz, die gleich mehrere Gegner gleichzeitig bindet, so sehr tanzt er mit den Linienrichtern auf der Linie in Richtung Abseits.

Doch gerade auf eine gute Positionierung ist Higuain angewiesen, da läuferische Fähigkeiten nicht zu seinem Repertoire zählen. Beschleunigung und Endgeschwindigkeit sind allerdings auch keine elementaren Basics die ein waschechter Mittelstürmer benötigt. Der Argentinier zählt noch zur Gattung der klassischen Neuner, die im Vergleich zur modernen Mittelstürmerausprägung als Strafraumgespenst unterwegs sind, den Ball als Bandenstation im Spiel prallen lassen, um sich dann sofort wieder in Richtung Tor zu orientieren, lauernd auf die nächste Torgelegenheit. Darüber hinaus bringt er für diese Interpretation einen äußerst robusten Körper mit, behauptet stark die ihm anvertrauten Bälle und ist eine echte Waffe in der Luft.

Abschließend muss jedoch erwähnt werden, dass ihm mit seinen 28 Jahren die internationale Erfahrung sowie Einsätze auf großer europäischer Bühne fehlen. Fakt ist, dass er in seiner gesamten Profikarriere nie wirklich in der KO-Phase der Champions League gekickt hat. In seinen drei Jahren bei Neapel wurde diese nicht erreicht und lediglich in der Europa League versucht, nach dem Titel zu greifen – das allerdings vergebens! Einige werden nun an seine Zeit bei Real Madrid denken und zurecht behaupten, dass die Königlichen eine Institution in der Runde der letzten Sechzehn sind. Allerdings spielte er zu jener Zeit nur eine zweitrangige Rolle und kam nie über den Status des Jokers hinaus. So ist seine neue Herausforderung bei Juventus Turin nicht nur persönlich eine vertretbare Entscheidung, sondern auch sportlich. Aufgrund der Leistungen der alten Dame in den vergangen Jahren, ist dies ein logischer Schritt.

Zweifelsohne ist Higuain ein absoluter Toptransfer, der allerdings aufgrund der horrenden Ablösesumme nun eine große Bürde trägt. 90 Mio. Euro zu schultern verspricht eine Herkulesaufgabe zu werden. In seinem zwiespältigen Fall ist das Wechselgeld schlichtweg zu viel! Ab hier kann der Spieler nur verlieren, da er zu herausragenden Leistungen und dem Erbe von Alvaro Morata verdammt ist. In Kombination mit den restlichen Verpflichtungen der Turiner, verspricht Juve in der kommenden Saison einmal mehr national unangefochten zu bleiben und international ein Titelkandidat zu sein!

Transfer-Scout: Paul Pogba (Manchester United)

Der verstoßene Sohn kehrt zurück. Ein Wechsel der Perspektiven. Pogba tauscht warmes Mittelmeerklima mit tristem Nebel Großbritanniens. Einst erklärte der junge Franzose noch, sich bei Juve sehr wohl zu fühlen und die Umgangsweise seines Ex-Klubs, Manchester United, nicht vergessen zu können. Heute, einige Verhandlungen später und etliche Millionen reicher, befindet er sich On-Top der Liste für die höchsten Ablösesummen, die je über den Ladentisch gegangen sind. Manchester knackt nicht nur zum ersten Mal in der Geschichte des Profifußballs die dreistellige Millionensumme, darüber hinaus bricht auch Neu-Coach Jose Mourinho durch seine persönliche Schallmauer und knackt nach 19 Jahren Cheftrainerkarriere die Marke von 1 Mrd. Euro für Investitionen in neue Spieler. Spätestens hier sollte nun allen klar sein, in welcher Zeit wir heute leben, in der ein Spieler fast genauso viel kostet, wie das erst vor fünf Jahren eröffnete Stadion von Juventus Turin (Baukosten: Ca. 155 Mio. Euro).

Lange hat es sich angedeutet und nun sitzen wir hier und haben die Möglichkeit über das Peak des Transferirrsinns zu diskutieren – manche gar, um sich auch noch die letzten Haare vom Kopf zu rupfen und deutlich zu machen, das noch vor gut zwei Jahrzehnten Spieler wie Zidane und Ronaldo im Duo für diesen Preis zu haben gewesen wären.

Die Frage die sich nun dem neutralen Betrachter aufdrängt: Ist Pogba tatsächlich über 100 Mio. Euro wert? Ist überhaupt ein Spieler eine solche Summe wert? Ist dem internationalen Markt tatsächlich keine Grenze gesetzt? Eine Umfrage im englischen Mirror hat eine knapp 60-prozentige Mehrheit zugunsten Pogbas und dessen Ablöse ergeben. Es scheint, als wären die Fans bereit die Hand über die Entscheidung zu legen und seine ersten Spiele für die Red Devils nicht erwarten zu können. Sein Debüt ist ihm schon mal geglückt, auch wenn ihm der große Zlatan ein wenig die Show gestohlen hat – dem Franzosen wird es egal sein!

Sportlich gesehen ist der 23-jährige ein unheimlich interessanter Mann. Mit seinen 1,91 Metern ist er eine echte Kante im Spiel und hat in logischer Konsequenz ein enorm starkes Kopfballspiel – sowohl offensiv als auch defensiv. Genau jene Präsenz lässt er allerdings nur allzu gern in großen Spielen vermissen. Hier sprechen wir nicht mehr von seinem Kopfballspiel, sondern vom Stempel, den er als einer der Teamleader dem Spiel aufdrücken kann, nein fast muss! Die vergangene EM war wieder exemplarisch für die Wundertüte Pogba!

Unsichtbar in der Gruppenphase, Weltklassepartie im Viertelfinale und absolut blass im Endspiel. Hier spielt auch seine zeitweilige Konzentrationsschwäche eine zentrale Rolle. Mal wirkt er zu verspielt, manchmal einfach nur lethargisch. Eine Nebenwirkung der großen Erwartungen an ihn und seine Fähigkeiten? Mental könnte der Franzose eigentlich nicht stärker sein. Er strotzt nur so von Selbstvertrauen – hat seine Ziele fest im Blick. Sein Werdegang zeigt seine unbändige Willenskraft und Energie, die er in sein Spiel legt. Daher stellt sich berechtigt die Frage: Wächst ihm manchmal einfach alles über den Kopf? Sollte diese Spekulation im weiteren Verlauf seiner Karriere Bestätigung finden, werden ihm die englischen Medien definitiv das eine oder andere Mal kräftig zusetzen.

Neben seiner Größe ist Pogba sehr athletisch. Körperlich ist er definitiv für die Premiere League gerüstet. Doch ist diese Power, die in ihm steckt, keine Garantie für einen Tacklingspezialisten. Wer glaubt, er sei ein echter Zweikämpfer sieht sich getäuscht. Durchschnittlich gewinnt er nur knapp 50% aller seiner Tacklings. Eine Rate, die für seine Statur, seine Position und die beinharte englische Liga nicht ausreichend ist! Dieses taktische Leck kompensiert er allerdings mit einer überdurchschnittlichen Laufleistung und Dynamik. Um sich aus dem Zitatekasten der Fifa-Reihe zu bedienen: „Es wirkt als wären Zwillinge von ihm auf dem Platz. Er ist überall auf dem Feld“. Er nutzt jede Reserve seiner enormen Power, um Akzente zu setzen.

Hier muss er weiter dran feilen. Das Verhältnis von Input zu Output ist für den Anspruch, der an ihn gestellt wird, nicht ausreichend. Wettbewerbsübergreifend erzielte er die vergangene Spielzeit 10 Tore und steuerte 16 Assists bei. Klar sind diese Werte keineswegs schlecht, doch müssen diese auf seine neue Herausforderung übertragen werden. Die Premier League wird schwerer zu bespielen und er wird eine zentrale Rolle innehaben. Hier muss er auch seinen eigenen Ansprüchen genügen, um nicht in ein mentales Leistungstief zu fallen!

Des Weiteren ist für die Rolle im zentralen Mittelfeld sein Passspiel deutlich ausbaufähig. Klar wird das nicht so stark gefordert werden, wie anderswo, Mourinho und generell die Premier League sind nicht für den ballbesitz- und ballwechselorientiertesten Fußball bekannt, dennoch wird er zu schnelleren Entscheidungen gezwungen werden und seine Ballwechsel fokussierter gestalten müssen! Was ihm hier an Effizienz fehlt, macht er durch seine feine Schusstechnik und Power im Abschluss vergessen. Seine Distanzschüsse sind eine echte Waffe und weil sie so außergewöhnlich sind gibt’s von uns auch noch den Link zu seinen besten Buden! (VIDEO)!

„Paul der Kraken“, wie er liebevoll von den Anhängern Juves, aufgrund seiner langen Beine, genannt wird, verfügt auch über eine sehr ansprechende Technik. Er weiß das auch und wirkt zeitweise, ähnlich wie Neymar vom FC Barcelona, einen Tick zu verspielt und eigensinnig. Es wirkt so, als wolle er fast aus jedem Ballkontakt etwas Besonderes machen, ohne sich in gewissen Situationen auf den Basics auszuruhen, um ein solides und einfaches Spiel abzuliefern – nahezu undenkbar durch seine selbstvertrauensstrotzende Persönlichkeit.

Für die anstehende Saison auf der Insel wird Mourinho des Öfteren auf seine variable Einsetzbarkeit zurückgreifen. Hier ist jedoch nicht seine Feldpositionierung gemeint, die sich eher im Bereich des Achters bewegt, sondern die Interpretation seines Spiels. Pogba verkörpert einen Stil zwischen einem klassischen Box-to-Box-Player und einem Deeplying-Playmaker. Sowohl kreative Gestaltung als auch unermüdliche Laufleistung. Wer seinen neuen Coach kennt, weiß, dass der Portugiese eine strikte Marschroute im Spiel verfolgt. Dafür wird sich der Franzose anpassen müssen und vermutlich nicht mehr ganz so viele Freiheiten erhalten, wie noch in Italien. Gemeinsam mit Wayne Rooney und Fellaini könnte er das Stammdreieck der Schaltzentrale von Manchester United bilden.

Vielerorts wird gesagt, der Youngster hätte keine signifikanten Schwächen. Recht geben kann man den starken Befürwortern allerdings nur hinsichtlich der Intensität seiner Macken. Jeder Schönheitsmakel im Spiel von Paul Pogba kann ausgebessert, oder kaschiert werden. Das bedeutet jedoch nicht, dass sie nicht da sind!

Abschließend ist noch die Frage hinsichtlich des Verhältnisses aus Kosten und Nutzen zu klären. Aus moralischer Sicht sind 100 Mio. Euro definitiv nicht vertretbar! Andererseits gibt der moderne Markt, egal wie sehr sich Kritiker dagegen stemmen, solche Summen her. Die Investoren und noch viel wichtiger, die Fans unterstützen mit jedem Spieltagsbesuch, jedem Trikot und Fernsehabo diesen Wandel. So ist rein wirtschaftlich gesehen der Transfer vermutlich nach spätestens der zweiten Saison allein durch Merchandising-Aktivitäten amortisiert. Zeitgleich liefern die horrenden TV-Gelder einen flexiblen, monetären Spielraum.

Mit dem Druck der auf ihm lastet, muss er nun selbst klar kommen und beweisen, dass er zu großen Leistungen fähig ist – „Ich will der Beste werden, ähnlich wie Maradonna und Pele“, sagt er selbst. Die gesamte Liga darf sich, egal ob Fan, neutraler Beobachter, oder Gegner, auf den Jungen freuen. Charisma lieben die Engländer ohnehin!

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