Was für eine Hammer-Meldung von der Insel! Was sich seit längerem abgezeichnet hat, ist nun offiziell: Raheem Sterling wechselt innerhalb der Premier League vom FC Liverpool zum Scheich-Club Manchester City. Der 20-jährige unterschreibt beim Zweiten der abgelaufenen Premier-League-Saison einen Fünfjahresvertrag, als Ablösesumme werden 68 Millionen Euro kolportiert. Damit ist der junge Sterling der teuerste englische Spieler aller Zeiten. Welche sportliche Rolle Sterling bei den Citizens spielen wird, was seinen Spielertyp ausmacht und was dieser Hammer-Transfer für beide Top-Teams bedeutet, liest du im heutigen Artikel.
Sportliche Vergangenheit und private Probleme
Eines vorweg: Raheem Sterling gilt als eines der größten Talente auf der Insel. Der gebürtige Jamaikaner ist beim FC Liverpool zum Stammspieler gereift und hat mittlerweile auch in der englischen Nationalmannschaft eine tragende Rolle inne. Dass der 20-jährige einen so erfolgreichen Weg einschlägt, war jedoch nicht vorherzusehen. Schon mit neun Jahren geriet der Traum vom Fußballprofi in weite Ferne. Sein Vater wurde bei einem Überfall ermordet, Sterling kam selbst auf die schiefe Bahn und wurde zum Problemkind. Nachdem er anschließend von der Schule verwiesen wurde, musste er sogar in eine Lehreinrichtung für Schwererziehbare. Doch aufgrund seines außergewöhnlichen Talents und der Leidenschaft zum Fußball, wechselte er im Februar 2010 aus der Jugendabteilung der Queens Park Rangers zum großen FC Liverpool, nachdem Rafael Benítez ihn verpflichtet hatte. Dort spielte er ebenfalls in der Jugend von 2010 bis 2012. Seit 2012 steht er im Profikader des FC Liverpool. Im März 2012 kam er erstmals für die Profimannschaft des FC Liverpool in der Premier League gegen Wigan Athletic zum Einsatz. Er war also mit 17 Jahren und 107 Tagen der zweitjüngste Spieler, der für Liverpool in der Premier League zum Einsatz kam. Nach 3 Jahren Liverpool, sprich 95 Partien (18 Tore), verabschiedet er sich nun Richtung Manchester.
Aktuelle Situation in Liverpool
Eines vorweg: Finanziell gesehen, schwimmt der FC Liverpool nach dem Abgang von Sterling im Geld. Mit den frischen Millionen auf dem Konto könnte der FC Liverpool nun noch einmal kräftig investieren. Neben einem Mittelstürmer, soll ein Ersatzmann für Sterling auf die Insel gelockt werden. Wie man von englischen Medien hört, soll der Russe Denis Cheryshev, aktuell bei Villarreal unter Vertag, Sterling ersetzen. Fakt ist jedoch, dass Liverpool eines der größten Talente weltweit verloren hat und dieses an einen direkten Konkurrenten abgegeben hat. Sterling ist in keinster Weiße 1 zu 1 zu ersetzen. Nun einen Spieler zu finden, der so einen großen Stellenwert nicht nur für eine Club-Mannschaft, sondern auch für eine Nationalmannschaft wie die Three Lions zu verzeichnen hat, ist (fast) unmöglich. Sterling wird in Liverpool eine große Lücke hinterlassen und es müssen nun die Verantwortlichen des Vereins in die Pflicht genommen werden, die Lücke neben Spielern wie Philippe Coutinho oder Adam Lallana so gut wie möglich zu schließen.
Sportliche Situation in Manchester und Spielertyp
In Manchester kann die Freude zur Zeit kaum größer sein. Mit Sterling als Neuverpflichtung für das offensive Mittelfeld ist regelrecht ein Transfercoup gelungen. Manchester City wird mit diesem sensationellen Spielertyp stärker denn je sein v.a. was die Offensive-Abteilung anbelangt. Sterling passt ideal in diese Offensive-Gewalt mit Spielern wie Silva, Nasri oder Jovetic hinein. Im typischen 4:2:3:1 System von Pellegrini kann sich das Offensive-Trio Sterling , Silva, Nasri vor den Sechsern ( Toure, Fernandinho) ideal enfalten und mit dem klassischen Mittelstürmer Kun Agüero für geballte Offensiv-Power sorgen. Mit einer solchen Ausrichtung kann man dem frisch gebackenen Meister Chelsea wieder Paroli bieten und auch das ganz große Ziel, nämlich die Königsklasse, kann besser denn je in Angriff genommen werden. Und wie man aus England immer wieder hört, wird bei ManCity noch fleißig an anderen hochkarätigen Transfers gebastelt.
Sterling selbst glänzt durch seine Vielseitigkeit in der Offensive. Sowohl auf den Außen als auch in der Mitte wurde Sterling in der letzten Saison von Rodgers eingesetzt. Am liebsten spielt er aber auf dem rechten Flügel, von wo aus auch seine Schnelligkeit, Dribbelstärke und seine außergewöhnliche Technik ausgehen. Nach einer Balleroberung soll es ja bekanntlich schnell nach vorne gehen, dafür braucht es genau einen wendigen und technisch versierten Spieler wie Sterling. Da die Innenverteidiger auf der Insel gerne mal zwei Köpfe größer sind als der schmächtige Sterling, dürfte es für ganz vorne im Sturmzentrum aber keine Zukunft für ihn geben. Ohnehin kommen seine Stärken am besten auf dem Flügel zur Geltung. Dort kann er das Eins gegen Eins suchen und den Gegner dank seiner Schnelligkeit immer wieder überlaufen. Für scharfe Zuspiele vor das Tor ist also bestens gesorgt bei seinem neuen Club und einen treffsicheren Stürmer wie Agüero hat man eh in den eigenen Reihen. Insgesamt gesehen ist Sterling mehr als nur eine Verstärkung und mit so einem Spielertyp wie es Sterling ist, kann und wird man noch eine große Freude in Manchester haben.