Shaqiri – nur das ewige Talent?

Die letzten Monate beim FC Bayern hat sich Xherdan Shaqiri wahrlich anders vorgestellt. Nach immer geringeren Spielanteilen zogen beide Seiten den Schlussstrich und der Schweizer wechselt zunächst auf Leihbasis vom deutschen Rekordmeister zu Inter Mailand! Der Traditionsklub kann ihn dann im Sommer für die stolze Summe von ca. 18 Millionen Euro fest verpflichten.

Xherdan Shaqiri wurde am 10. Oktober 1991 in Gjilan ( Kosovo) geboren und machte 1995 seine ersten fußballerischen Schritte beim SV Augst. Im Jahre 2000 wechselte er dann zum FC Basel, bei dem er 8 Jahre seiner Jugend verbrachte und das fußballerische Rüstzeug vermittelt bekam. Das wendige Kraftpaket drängte sich schnell auf und wuchs zum Leistungsträger heran und auch Titel-technisch konnte Shaqiri schnell mit Basel drei Meistertitel ( 2010, 2011, 2012), zwei Schweizer Cup Siege ( 2010 & 2012 ) und ein Uhrencupsieg ( 2011 ) ordentlich feiern.

Shaqiri ist ein spiel-und dribbelstarker Flügelspieler, der aufgrund seiner stämmigen Statur, Bälle sehr gut verteidigen kann. Er ist nicht nur schnell und körperlich robust, sondern auch ein technisch versierter Instinktfußballer, der dem jungen Ribery ähnelt.Der Schweizer Nationalspieler hat außerdem einen stark ausgeprägten Zug zum Tor und kann mit seinem starken linken Fuß auch Tore aus der Distanz erzielen. Er ist ein junger aufstrebender Spieler der ein sehr großes Potential in sich birgt, jedoch beim FC Bayern unter Guardiola aufgrund mangelnder Spielpraxis zuletzt deutlich stagnierte!

Die nächste Station seiner Laufbahn verbrachte der Schweizer Nationalspieler in München beim Branchenprimus FC Bayern. Xherdan Shaqiri wechselte für eine Ablösesumme von 12 Millionen Euro den Verein und seine Anfangszeit unter Jupp Heynckes konnte sich sehen lassen. Shaqiri bekam zunächst die gewünschten Spielanteile, doch spätestens seit der Ägide von Pep Guardiola, konnte Shaqiri aufgrund der starken Konkurrenz auf den Flügeln in Gestalt von Ribéry & Robben nie über den Status des Edelreservisten hervorkommen. Sein Spielwitz und fußballerisches Repertoire fand nun immer weniger Verwendung und das Schweizer Kraftbündel ließ etwas den Kopf hängen, was die Gerüchteküche nur weiter anheizte.

Nach nur 15 Einsätzen in allen Wettbewerben in dieser Saison, bei denen er nur vier Scorerpunkte erzielte, zog Shaqiri aufgrund der Perspektivlosigkeit bei den Bayern weiter in die Serie A zu Inter Mailand.Voller Hoffnung und Vorfreude kamen dann prompt hunderte Milan Fans zum Flughafen um Shaqiri zu empfangen, ein zuletzt ungewohntes Gefühl, was ihn umso mehr anspornen dürfte Milan wieder zurück in die italienische und europäische Elite zu führen, was allerdings schon fast als Schwarz/weiß Bild vergangener Tage im Hinterkopf der zuletzt leidgeplagten Fans schwebt. Am 19.Spieltag war es dann soweit und Xherdan Shaqiri feierte in der 74 Spielminute sein Debüt im schwarz-blauen Dress von Inter Mailand gegen den Aufsteiger FC Empoli, wo er sich prompt für sein angebliches Übergewicht Kritik der naturgemäß eher hitzigen italienischen Zeitungslandschaft gefallen lassen musste.

Unser Fazit lautet: Ein guter Transfer für alle Beteiligten ! Der FC Bayern München hat Xherdan Shaqiri mit Gewinn verkauft und einen unzufriedenen Spieler auf der Ersatzbank weniger. Shaqiri ist an einem Scheideweg angekommen: Schafft er den Sprung auf hohem internationalen Niveau Fuß zu fassen oder reiht er sich in die Reihe der hochbegabten Talente, die ihr Potenzial nie ausschöpften, ein? Inter Mailand hat auf jeden Fall mit Shaqiri einen potenziellen Leistungsträger mehr, der gut ins Spielsystem passt und etablierten Spielern wie Hernanes oder Kovacic Feuer unter dem Hintern machen sollte. Für Xherdan Shaqiri war dies der richtige Schritt in die richtige Richtung, weil er definitiv mehr Einsatzzeit braucht und auch bekommen wird, sodass es als sehr wahrscheinlich gilt, dass er nun sein mögliches Potenzial und Leistungsvermögen voll anzapfen und entfalten kann.

Facebook-Kommentare