Mamma Mia. Italiens Winterwechselei

Kennst du das Land wo die Zitronen blühen, im dunklen Laub die Goldorangen glühn?

Selbst Goethe wusste, dass Italien ein ganz besonderes Land ist. Auch wenn die Hochzeiten des italienischen Fußballs erstmals vorbei scheinen, versuchen die Serie A Klubs natürlich alles, um sich zu verbessern. Wir haben für euch auf die interessantesten Transfers in dem Land des dolce Vita geschaut, die dabei deutlich zurückhaltender waren, als andere Ligen. Am meisten Geld in die Hand genommen hat:

Die alte Dame

Juventus Turin bezahlt für 3 Spieler 29 Millionen. Namentlich sind das Mattia Caldara aus Bergamo, der deutschen Fußballfans aus seiner Hamburger Zeit bekannten Rincon und der 20 jährige Riccardo Orsolini, der aus der zweiten italienischen Liga, der Serie B, nach Turin kommt. Grade Orsolini hat in der Serie B für ziemlich viel Wirbel gesorgt, so dass zahlreiche Serie A Klubs an ihm interessiert waren. Lange Zeit sah es danach aus, als würde der AC Mailand das Rennen machen, aber durch einen Deal, bei dem Juventus seinerseits 3 Talente zu Orsolinis Ex-Klub Ascoli Picchio abgibt, bekam Juventus das Talent. Allerdings wird Orsollini, der über einen guten Antritt, kluge Bewegungen im Mittelfeld und einem soliden Passspiel verfügt, die Saison noch in der Serie B zu Ende bringen. Leih-Geschäfte, Optionen und Rechteteilung sind üblich in Italien, allein diesen Winter kommen 13! verliehene Spieler nach Turin zurück. Auch verliehen wird übrigens

Stefan Jovetic

Der für 13,50 Millionen Euro aus Man City zu Inter Mailand geht und genau 7 Tage später nach Sevilla verliehen wird. Also der italienische Transfermarkt ist echt eine Nummer für sich. Wer bleibt denn überhaupt mal wo?

Leornado Pavoletti

Der kommt nämlich aus Genua nach Neapel und soll wohl tatsächlich dann auch da bleiben. Mit 18 Millionen ist er auch der Königstransfer der Serie A. Er wird bereits mit Diego Milito verglichen und spielte mit 20 noch Unterklassig und hatte keinerlei Profiperspektive. Sein Serie A Debüt hatte er mit 26! Da gilt man woanders in Europa bereits als gescheitert. Pavoletti hat mit seiner Kaltschnäuzigkeit und Torgefahr aber bewiesen, dass er es kann. Ein guter Schuss und ein Torriecher zeichnen ihn aus. Wenn bei Napoli alle fit sind wird es allerdings sehr schwer für ihn sich gegen Konkurrenten wie Milik durchzusetzen. Schwer war es auch für

Gerard Deulofeu

Der hatte nämlich in Everton unter Koeman viel zu wenig Einsatzzeit und sucht beim AC Mailand ein neues fußballerisches Zuhause. Deulofeu ist ein vorzeige Winger. Schnell und stark im 1 gegen 1 kommt er von der Außenbahn nach Innen zum Abschluss, oder bringt Bälle in den 16er, die andere deutlich besser verwerten, als er das kann. Seine Abschlüsse könnten besser werden. In modernen Zeiten müssen Außenbahnspieler auch Defensive Aufgaben übernehmen und grade in Italien, die Erfinder des „ein 1:0 über 85 Minuten halten“ muss er sich defensiv verbessern.

Ehrlich gestanden war es ein ruhiger Winter in Italien, der einzige Transfer der noch interessant ist, ist der des Mittelstürmers Kevin Lasagna. Nein, der Name ist kein Witz, der Mann kommt ebenfalls aus der Serie B und hofft nun bei Udinese Calcio auf den Durchbruch. Lasagna ist schon 24 Jahre alt und würde, ähnlich wie Pavoletti, oder auch schon Luca Toni, sich in die lange Reihe italienischer Fußballer einreihen, deren Durchbruch erst spät erfolgt. Allerdings bleibt er, wenig überraschend, bis Saisonende bei seinem Heimatklub Carpi FC 1909. Wundert uns jetzt auch nicht mehr.

Italienische Wechsel

sind einfach anders als die in anderen europäischen Topligen. Es ist ein Wirrwarr aus Verträgen, die Transfers schwierig machen und Leihgeschäfte ohne Ende erzeugen. Selbst englische Topklubs werden da neidisch. Erfreuen können wir uns aber trotzdem daran. Wie schon einst Goethe.

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