Aron Jóhannsson wechselt für rund 4,5 Millionen Euro vom AZ Alkmaar zu Werder Bremen. An der Weser unterschreibt der US-Nationalspieler einen Vierjahreskontrakt. Der in Alabama geborene Jóhannsson soll bei den Hanseaten Top-Stürmer Franco di Santo ersetzen, der zu Schalke 04 abgewandert ist. Eine große Herausforderung für Jóhannsson, der mit Werder Bremen erstmals in einer der Top-Ligen Europas auf Torejagd geht. Was der Angreifer für ein Spielertyp ist und wie er ins System von Werder Bremen passt, erfahrt ihr im heutigen Artikel.
Sportliche Vergangenheit
Als Sohn isländischer Eltern, die nach ihrem Studium nach Island zurückkehrten, spielte Jóhannsson in der Jugend für Fjölnir Reykjavík. Der 24-Jährige feierte 2008 sein Debüt für den Verein im Profibereich. Er schoss insgesamt 13 Tore in 34 Spielen für den Club und wechselte 2010 zum dänischen Zweitligisten Aarhus GF. Er stieg mit dem Verein in die erste Liga auf und traf insgesamt in 48 Spielen 21mal. Im Jannuar 2013 wechselte der US-Stürmer zum AZ Alkmaar in die Eredivise. In zweieinhalb Jahren schoss er 29 Tore in 58 Pflichtspielen für die Niederländer. Jóhannsson sammelte in der Zwischenzeit auch internationale Erfahrungen. Mit Alkmaar spielte er zwei Mal in der Europa League und für Jürgen Klinsmann´s US-Team traf er in 17 Länderspielen viermal. Nun findet für ihn der erste Wechsel in eine europäische Top-Liga statt.
Jóhannsson in Bremen
Seit Viktor Skripnik Cheftrainer ist, wird an der Weser wieder mit einer Mittelfeldraute und zwei Stürmern gespielt. Diese Umstellung brachte den Erfolg zurück. Auch in dieser Saison wird Werder in dieser taktischen Grundordnung auflaufen. Nach den Abgängen von Franco di Santo und Davie Selke, hat Bremen nun mit Anthony Ujah und Aron Jóhannsson zwei neue Sturmspitzen. Jóhannsson ist trotz seiner Körpergröße von 1,84 m schnell und beweglich. Was dem US-Nationalspieler sicher noch fehlt, ist die körperliche Robustheit. Das könnte für ihn in der Bundesliga vorerst ein Defizit sein. Dem Sohn isländischer Eltern zeichnet aber trotz seiner 24 Jahre eine gewisse Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor aus und er hat sowohl mit rechts als auch mit links einen starken Abschluss. Als Spielertyp passt er perfekt zu Anthony Ujah. Denn Jóhannsson lässt sich auch gerne mal ins Mittelfeld zurückfallen, um den Spielaufbau mit anzutreiben. Ujah hingegen ist ein Stürmertyp, der eher von seiner starken Physis lebt, aber in manchen Situationen vielleicht den besser postierten Mitspieler übersieht. Somit könnten sich beide Neu-Bremer gut ergänzen, denn Ujah könnte mit seiner Sprungkraft und Robustheit viele Zweikämpfe in der Spitze für sich entscheiden und so Jóhannsson ins Spiel bringen. Der US-Nationalspieler könnte mit seinen technischen Fähigkeiten den schnellen Nigerianer gut in Szene setzen. Zu Saisonbeginn wird aber Fin Bartels den zweiten Platz im Sturm neben Ujah einnehmen. Der Mittelfeldspieler spielte eine starke Premierensaison und wusste mit seiner Beweglichkeit und guten Dribblings auch im Sturm zu überzeugen. Als weiterer Konkurrent für Jóhannsson gilt der schnelle Izet Hajrovic, der in seiner zweiten Saison an der Weser auf den Durchbruch hofft. Als Anwärter auf einen Sturmplatz gilt auch Melvyn Lorenzen, der trotz Verletzungsanfälligkeit als großes Talent gilt.
Fazit
Werder Bremen hat also den möglichen Di Santo-Nachfolger gefunden. Als Stürmertyp könnte sich Jóhannsson mit Anthony Ujah ganz gut ergänzen. Für die Bundesliga muss der US-Nationalspieler vielleicht körperlich noch zulegen und sich an das höhere Tempo gewöhnen. Ansonsten bringt er gute Voraussetzungen mit, um sich auch in der Bundesliga durchzusetzen. Sollte dem 24-jährigen der Durchbruch in Bremen gelingen, würde sich wohl auch Jürgen Klinsmann freuen.