Giovinco – Entwicklungshelfer der MLS?

Zu Beginn der Transferphase vermeldete die Major League Soccer (MLS) mit Steven Gerrard bereits einen sehr prominenten Zugang, nun folgt der nächste Transfercoup. Nachdem bereits italienische Stars wie Di Vaio und Nesta in die MLS wechselten, stürzt sich nun der erste „Jungspund“ in das Abenteuer der nordamerikanischen Fußballliga.

Sebastian Giovinco wechselt im kommenden Sommer ablösefrei von Juventus Turin zum Toronto FC nach Kanada und soll bei den Kanadiern einen Fünfjahres-Vertrag erhalten. Für seine Pionierrolle im nordamerikanischen Fußball lässt sich der 164cm große Italiener fürstlich entlohnen. Mit einem geschätzten Jahresgehalt von 8,6 Mio. Euro ist er nicht nur der bestverdienende italienische Fußballspieler, sondern auch einer der bestverdienenden Spieler auf dem Erdball, denn selbst Weltstars wie Arjen Robben, Karim Benzema, Thomas Müller und Co. verdienen nicht so viel wie der kleine Italiener.

Die MLS bietet dem 27jährigen aber nicht nur Wohlstand, sondern auch eine sportliche Perspektive. Seitdem Giovinco im Sommer 2012 für 11 Millionen Euro Ablöse vom FC Parma zu Juventus Turin wechselte,hoffte der Offensiv-Allrounder auf den großen Durchbruch, stattdessen sitzt er nach 83 Partien und 30 Scorerpunkten zur Zeit nur auf der Bank. Durch den Wechsel in die MLS generiert Giovinco nicht nur eigene Erfahrungen und Spielpraxis, sondern auch die Chance sich wieder für die „Azzuri“ zu empfehlen. In der Vergangenheit konnte er durch Balltechnik, Schnelligkeit und durch seine gefährlichen Standards sowohl in der Serie A als auch in der Nationalmannschaft Gefahr ausstrahlen.

Wahrscheinlich wäre für den 21-fachen Nationalspieler ein Wechsel in der jetzigen Transferperiode noch lukrativer gewesen, allerdings gelten in der MLS andere Regeln als in der Serie A. Trotz ihrer Salary-Cap-Limitation (Gehaltsgrenze pro Spieler) von insgesamt drei Millionen Dollar, dürfen in jedem Team drei „Designated Players“ gehalten werden,welchen die Vereine ein freibestimmbares Gehalt bezahlen dürfen. Die Anzahl dieser „Designated Players“ ist momentan ausgeschöpft beim Toronto FC, daher muss im Sommer für Giovinco Platz geschaffen werden.

Insgesamt könnte durch den Wechsel von Giovinco der Ruf der MLS als Seniorenheim für altgediente Stars wieder aufpoliert werden und der junge Angreifer als Pionier für einen Kurswandel gelten, um den Fußball in Nordamerika nachhaltig populärer zu machen.Speziell in Toronto, einer Stadt mit mehr als 200.000 italienischen Muttersprachlern, sollte der Transfer die Fans im BMO Field Stadium wieder ins Stadion locken und mit dem Ex-Gladbacher Michael Bradley, sowie Jozy Altidore die Offensive bereichern.

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