Für den VfB Stuttgart lief die letzte Saison alles andere als zufriedenstellend. Durch den Klassenerhalt konnte sich der VfB jedoch sportlich und finanziell in letzter Sekunde retten und auch viele Spieler behalten, welche bei einem Abstieg den Verein hätten verlassen müssen. Einer wird den VfB Stuttgart im Laufe der kommenden Transferphase aber höchstwahrscheinlich dennoch verlassen, nämlich Innenverteidiger-Talent Antonio Rüdiger. Keine Überraschung, schließlich machte der 5-fache Nationalspieler im Laufe der letzten beiden Spielzeiten gehörig auf sich aufmerksam.
In den letzten 2 Jahren avancierte Antonio Rüdiger von einem vielversprechenden Jugendspieler zu einer festen Stütze in der Abwehr der Schwaben. Seit seinem Bundesligadebut am 29.01.2012 absolvierte Rüdiger 65 Bundesligaspiele. Eine beachtliche Zahl für den erst 22 Jährigen. Der aber auch gerne, hinsichtlich des Verlaufs seiner weiteren Karriere, international Erfahrung sammeln würde. Diesen Wunsch kann der VfB Stuttgart in näherer Zukunft allerdings nicht erfüllen. So bietet sich für viele europäische Topklubs die günstige Gelegenheit das Abwehrjuwel aus dem Schwabenland loszueisen. Nicht zuletzt weil seine Spielweise an den jungen Jerome Boateng erinnert. Der heißblütige Abwehrhüne ist zweikampstark, sehr schnell für seine Größe, sehr agil und auch seine Spieleröffnung ist bemerkenswert. Jedoch ist er auch jung, wild und zu unbedarft in manchen Zweikampfduellen. Während seiner Spielzeit durfte Rüdiger schon zweimal den Platz vorzeitig mit „glatt Rot“ verlassen. Die Qualitäten des schnellen und zweikampfstarken Verteidigers schätzen und fördern auch die DFB-Trainer. Von der U 18- bis zur U 21-Nationalmannschaft ist Rüdiger in jedem Jahrgang dabei gewesen. Welches Potenzial in ihm steckt, dokumentiert auch die Verleihung der Fritz-Walter-Medaille in Gold im Jahr 2012
Bereits im Winter standen große europäische Klubs Schlange um Antonio Rüdiger aus dem Schwabenland zu holen (u.a. Manchester United, FC Chelsea, VfL Wolfsburg, FC Porto). Glücklicherweise (aus Sicht der Schwaben) konnte ein Transfer jedoch bis zum Sommer herausgezögert werden. Momentan stehen viele der oben genannten Klubs wieder in den Startlöchern im Kampf um die Dienste des 22 Jährigen. Die momentan diskutierte Ablösesumme soll im niedrigen zweistelligen Millionenbereich liegen.
Welcher Klub wäre am besten für Antonio Rüdiger?
Der FC Chelsea ? – Wohl eher nicht. Chelsea ist bekannt dafür, aufstrebende Talente auf der Bank versauern zu lassen oder auf Leihbasis quer durch Europa zu schicken. Seine letzten Deutschen Vorgänger bei den Blues Andre Schürrle und Marko Marin machten in den letzten Jahren diese schmerzliche Erfahrungen und verließen den Klub von der Stamford Bridge.Des Weiteren ist die Defensivabteilung bei den Blues mit Terry, Cahill und Zouma bestens besetzt, sodass auch perspektivisch momentan ein Wechsel ausgeschlossen sein dürfte, da man mit Zouma bereits einen ähnlichen jungen Spielertyp in seinen Reihen hat.
Der FC Porto ? – Rüdiger hätte beim FC Porto trotz großem Gedränge in der Hintermannschaft gute Chancen auf Einsatzzeiten und durch die Teilnahme an der Champions-League könnte er auch internationale Erfahrungen sammeln. Porto setzt seit Jahren auf junge, hoffnungsvolle Talente und Rüdiger könnte sich gut in die Defensivreihe um Martins Indi und Co einreihen, allerdings ist die portugiesische Liga für viele Spieler unattraktiv und zu weit vom Auge des Bundestrainers entfernt.
Der VfL Wolfsburg oder Bayer 04 Leverkusen ? – Bei einem Wechsel innerhalb der Bundesliga könnte Rüdiger sowohl Einsatzzeiten generieren, als auch Championsleague/Europaleague- Erfahrungen sammeln. Leverkusen sucht nach der fristlosen Kündigung von Spahic und dem Abgang von Papadopoulos einen spielstarken Ersatz und Nebenmann zu Toprak, da Ramalho erst sein Niveau in Deutschland nachweisen muss. Bei Wolfsburg herrscht mit dem in die Jahre kommenden Naldo und den beiden stagnierenden Knoche und Klose ebenfalls Bedarf und manch Medienbericht berichtet über ein mögliches Taschgeschäft zwischen Knoche und Rüdiger.Auch im Rahmen der Nationalmannschaft hätte ein Wechsel innerhalb der Bundesliga eine prestigeträchtige Funktion und würde Rüdigers Standing weiter stärken im Kampf um den Platz auf der rechten Defensivbahn, wo er aufgrund seiner Polyvalenz ebenfalls verteidigen kann.
Wohin es ihn am Ende zieht, wird sich zeigen. Fakt ist, der VfB wird ihn aus tiefster Seele vermissen, wenn ein Wechsel zustande kommt.