Italiener und der VfB? Diese Liebe hat noch nicht so wirklich gefruchtet. Selbst Christian Molinaro, der knappe vier Jahre beim VfB aktiv war, wurde von vielen Stuttgart-Fans aufgrund seiner Spielweise belächelt und hatte bei den VfB-Anhänger immer einen schweren Stand. Auch Mauro Camoranesi oder Federico Macheda, die es beide nicht länger als ein halbes Jahr bei den Schwaben aushielten, stehen nicht gerade für eine Erfolgsgeschichte. Trotz der Vergangenheit, die vor der Ära Dutt liegt, verpflichtet der Sportvorstand mit Federico Barba einen jungen Italiener für die Innenverteidigung. Wie seine Chancen stehen, lest ihr in unserem Artikel.
Sportliche Vergangenheit
In Rom geboren entschied sich der 22-jährige bereits als kleines Kind für die rote Farbe. Beim italienischen Hauptstadt-Club AS durchlief er die Jugendabteilung und krönte seine letzte Jugendsaison mit dem Titel in der italienischen „Primavera“. Da er keine Chancen auf einen Platz im Kader der ersten Mannschaft des AS Rom hatte, wechselte er zur Saison 2012/2013 zum FC Grosseto in die italienische Serie B. Nachdem er dort sang- und klanglos abstieg, zog es ihn ein Jahr später zum FC Empoli mit dem er auf Anhieb den Aufstieg in Italiens höchste Spielklasse meisterte. Seither kam er bei dem Club aus der Toskana 45 mal zum Einsatz, währenddessen er zwei Treffer markierte.
Stärken/Schwächen und Spielertyp
Barba ist ein technisch versierter Innenverteidiger, der seine Stärken im Aufbau- und Passspiel hat. Mit seinen 1,88 Meter ist er zwar nicht ein richtiger Hüne, gewinnt aufgrund seines Stellungsspiels aber dennoch viele Defensiv-Kopfbälle. Dem italienischen U21-Nationalspieler mangelt es jedoch noch reichlich an Erfahrung. So war er bei seinen Profi-Stationen in Empoli und Grosseto nie unangefochtener Stammspieler und wechselte immer wieder zwischen Spielfeld, Bank und Tribüne. Das Entwicklungspotential zu einem guten Innenverteidiger hat er trotzdem, gerade aufgrund seiner Fähig-und Fertigkeiten. Jedoch ist die fehlende Routine bei Barba spürbar. So ist es nicht selten, dass er die falsche Entscheidung auf dem Platz trifft und zum Teil unnötige Schnitzer in seinem Spiel hat. In Sachen Abschluss und Torgefahr ist darüber hinaus noch viel Luft nach oben.
Neue sportliche Situation
Beim VfB trifft Barba auf Niedermeier, Schwaab, Sunjic und Baumgartl mit denen er um die beiden Plätze im Abwehrzentrum kämpfen muss. Im Vergleich zu seiner Konkurrenz ist er der einzige Linksfuß, was neben seiner spielerischen Klasse wohl sein größter Vorteil ist. Denn: Gerade, wenn das zentrale Mittelfeld zugestellt wird, muss die Innenverteidigung den Spielaufbau übernehmen, was es dann deutlich einfacher macht, das Spiel auf beiden Seiten angemessen zu gestalten. Nach Baumgartl ist er das Küken der Abwehr, das den alteingesessenen Schwaab und Niedermeier zunächst Druck machen und sich beweisen muss.
Fazit
Nach drei Siegen in Folge hat Kramny momentan keinen ernsthaften Grund das Abwehrzentrum umzustellen. Mit Schwaab und Niedermeier bilden zudem momentan zwei ziemlich erfahrene Spieler das Abwehrzentrum, was in der jetzigen Situation der Schwaben auch mit Sicherheit ein sehr wichtiger Faktor ist. Spielerisch jedoch haben die beiden, genauso wie Sunjic, nicht die Klasse von Barba, der sich jedoch zunächst noch an die neue Liga und das Umfeld gewöhnen muss. Ich setze keine großen Hoffnungen in den jungen Italiener und denke, dass er sich in die Liste seiner Landesmänner Camoranesi und Macheda einreihen und der nächste sein wird, für den nach einem halben Jahr im Ländle wieder Schluss ist.